Eine Million Bienen in Ebreichsdorf gestohlen

In Ebreichsdorf (Bezirk Baden) haben unbekannte Täter mehr als eine Million Bienen aus 26 Bienenstöcken gestohlen. Beim Imkerverband vermutet man einen Imker hinter der Tat. Für Hinweise gibt es eine Belohnung von 1.000 Euro.

Seit vielen Jahren züchtet Horst Preissl im Schlosspark in Ebreichsdorf Bienen. Zuletzt hatte der 79-Jährige dort 40 Bienenstöcke aufgestellt, 26 verschwanden nun spurlos. Neben den tausenden Arbeitsbienen waren darunter auch viele selektierte Bienenköniginnen. Bürger hatten den Imker am Dienstag alarmiert, nachdem sie die abgedeckten Bienenstöcke zufällig entdeckt hatten.

„Jahrelange Arbeit zerstört“

Preissl ist überzeugt, dass die Täter „Profis“ sind: „Es müssen mindestens zwei Täter gewesen sein und es dürfte etwa drei bis vier Stunden gedauert haben.“ Preissls Neffe, Johannes Neuburger, geht auch davon aus, dass die Täter den Standort genau kannten: „Da Bienenstöcke meist unterschiedliche Maße haben“, wie er sagt.

Der Schaden durch den Ernteausfall sowie der Wert der Bienen soll bei etwa 15.000 Euro liegen. Weil die Züchtung der einzelnen Bienenvölker mehrere Jahre dauert, könne man den Schaden aber nur schwer schätzen, sagt Preissl: „Mir geht es aber nicht um den finanziellen Wert, sondern es ist für einen Züchter einfach unglaublich, wenn seine jahrelange Arbeit zerstört beziehungsweise gestohlen wird.“ Mit insgesamt 1.000 Bienenstöcken an 25 Standorten zählt der 79-Jährige zu den größten Imkern in Europa. Gemeinsam mit seinem Neffen züchtet er bereits seit fast 50 Jahren Bienen.

Imkerverband verdächtigt Imker

Johann Gruscher, Präsident des Imkerverbandes Niederösterreich, vermutet einen Imker hinter der Tat: „Wer sollte denn sonst Bienen stehlen?“, sagt er. Bei hohen Verlusten der Bienenpopulation über den Winter würden solche Diebstähle etwas häufiger vorkommen: „Heuer ist das aber der erste Fall gewesen, von dem ich weiß“, sagt Gruscher im Gespräch mit noe.ORF.at. Zum Schutz der Bienenvölker montierte Gruscher bei seinen eigenen Bienenvölkern Wildkameras. Eine andere Möglichkeit wäre ein Zaun. „Damit macht man es den Dieben zumindest etwas schwerer“, sagt der Imkerpräsident. Ansonsten seien die Möglichkeiten sehr begrenzt, so Gruscher.

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