Landwirte züchten Fische im Container

Mittels Containern will die Vermarktungsgesellschaft Waldland mehr Bauern dazu bringen, in die Fischzucht einzusteigen. Die Landwirte können die Zucht von Bio-Edelwelsen ein Jahr lang in den speziell gebauten Containern testen.

Der Container, der aussieht wie ein Transportcontainer eines Frachtschiffes, kann innerhalb einer halben Stunde überall auf- und abgebaut werden. Seit einem Jahr steht er etwa am Hof von Landwirt Walter Hengstberger in Nöhagen (Bezirk Krems). Im Inneren des Containers befindet sich eine sogenannte Aquakultur-Kreislaufanlage, die von Waldland entwickelt wurde.

Anlage funktioniert wie die Natur

Dabei läuft das Wasser aus den Fischbecken in eine mechanische Reinigung. „Dort werden die Feststoffe des Wassers herausgeholt“, erklärt Projektleiter Gottfried Pichler. „Und danach passiert noch eine biologische Wasserreinigung. Das ist das Herzstück der Anlage.“ Anschließend fließt das Wasser wieder zurück in die Fischbecken. So befindet sich das Wasser in einem ständigen Kreislauf. „Die Anlage funktioniert nur mit der Kraft der Natur“, so Pichler. Chemikalien dürfen nicht zugesetzt werden, da die Anlage sonst nicht mehr funktionieren würde.

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Container statt Fischteich

Sechs Tonnen Edelwels konnte Landwirt Walter Hengstberger bisher in dem Container auf seinem Hof produzieren.

Mit Hilfe des Containers haben die Landwirte ein Jahr lang die Möglichkeit, die Fischzucht auszuprobieren. Danach können sie sich für oder gegen den fixen Einbau einer Anlage auf ihrem Hof entscheiden. Waldland möchte es auf diese Art und Weise schaffen, den Landwirten die Fischzucht näher zu bringen und sie so auszubauen. „Wir wollen Bauern ermöglichen, ohne große Investitionen in die Fischzucht einzusteigen“, so Pichler.

Erste fixe Anlage auf einem Bauernhof

Nach einem Jahr Erfahrung entschied sich Landwirt Walter Hengstberger für eine fixe Anlage auf seinem Hof. „Es funktioniert sehr gut“, sagt er, „die Produktion ist flächenunabhängig, ich brauche keine zusätzlichen Felder oder sonstiges. Und die Fischzucht ist nicht so arbeitsintensiv wie zum Beispiel Milchvieh-Haltung.“

Fischzucht im Container

ORF

Künftig wird Hengstberger etwa 20 Tonnen Bio-Edelwels auf seinem Hof züchten. Waldland setzt dabei auf eine Vertragspartnerschaft mit den Bauern. „Die Landwirte bekommen von uns die Setzlinge und das Futter. Wir nehmen ihnen dann die Fische ab“, erklärt Pichler. „Der Bauer ist Spezialist in der Produktion und wir sind Spezialisten in der Vermarktung und Verwertung. So entsteht eine Win-win-Situation am Markt.“ Im Sommer wird der Container zum nächsten Landwirt nach Spitz an der Donau (Bezirk Krems) übersiedelt.

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