Heftige politische Debatte um Insektizid

In Niederösterreich ist eine heftige Debatte rund um die Zulassung des Insektizids „Mocap 15“ entbrannt. Laut den Grünen schädigt es Tiere und Menschen. Von einem geregelten Einsatz spricht die Landwirtschaftskammer.

„Mocap 15“ ist für den Einsatz gegen den Drahtwurm, der die Erdäpfel durchlöchert, befristet bis Mitte Juni zugelassen. Helga Krismer, die Landessprecherin der Grünen, übt an der Zulassung aber scharfe Kritik. Das Mittel sei hochgiftig und töte Bienen, um schönere Erdäpfel zu haben und Ernten zu maximieren.

Krismer spricht von „Klientelpolitik“

Hart gehen die niederösterreichischen Grünen mit Agrarlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) ins Gericht. Sie werfen ihm konkret „Klientelpolitik“ vor. Krismer fordert außerdem Alternativen zu erforschen, so dass man auf „Mocap 15“ verzichten kann. Bauern sollten entschädigt werden statt das Mittel einzusetzen. „Wir müssen am Ende des Tages trachten, dass die Bienen weiterhin leben, weil die brauchen wir. Auch die Bäuerinnen und Bauern müssen das Auslangen finden. Ich glaube, wenn wir uns anstrengen schaffen wir das“, sagt Krismer.

Im Büro von Landesrat Pernkopf betont man, dass das „Bundesamt für Ernährungssicherheit“ für die kritisierte Notzulassung zuständig sei und Land sowie Landwirtschaftskammer lediglich die Notwendigkeit bestätigt hätten. Seitens der Landwirtschaftskammer verweist man auf Schulungen und Auflagen die die Bauern zu erfüllen hätten, das Mittel werde außerdem 20 Centimeter unter der Oberfläche bei der Knolle platziert. Das Risiko für die Bienen ist minimal, sagt Ferdinand Lembacher von der Landwirtschaftskammer. Um Extramaximierung gehe es nicht, weil sich die Erntemenge nicht verändere.

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