Schwechat: OMV-Raffinerie auf dem Prüfstand

Die Generalüberholung der OMV-Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) läuft an. Der Petrochemie-Bereich wird außer Betrieb genommen und bis Mitte Juni einer umfangreichen Sicherheitsüberprüfung unterzogen.

Bei der Generalinspektion in der OMV-Raffinierie in Schwechat - dem sogenannten Turnaround - überlässt man nichts dem Zufall, jeder Handgriff ist bis ins letzte Detail geplant. Es gibt so etwas wie ein Drehbuch, denn immerhin sind 700 Mitarbeiter und zusätzlich 3.500 externe Fachleute im Einsatz. Nach einem genauen Plan werden die Anlagen außer Betrieb und dann auseinander genommen. Karl Graf, der technische Leiter der OMV-Raffinerien, sagt: „In dieser Phase kann es passieren, dass Fackelbetrieb entsteht. Das ist normal. Denn es werden überschüssige Gase, die entstehen, über Fackeln verbrannt.“

„Sicherheit ist das oberste Gebot“

Bei den Arbeiten unter der Federführung des TÜV Österreich kann es zudem zu Raffineriegerüchen kommen. „Sicherheit ist für uns das oberste Gebot. Wir haben ein intensives Sicherheitsprogramm. Das beginnt mit den Schulungen für die Mitarbeiter und vor allem für die vielen Beschäftigten der Partnerfirmen, die in den nächsten Wochen hier tätig sein werden“, sagt Graf.

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Zwei Monate lang wird die OMV-Raffinerie in Schwechat gereinigt und gewartet

Die nun anlaufende Überprüfung der OMV-Raffinerie schlägt sich mit 820.000 Arbeitsstunden zu Buche. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und findet alle sechs Jahre statt. „Es gibt auch eine eigene Betriebsfeuerwehr. Die spielt natürlich auch beim Turnaround eine ganz wesentliche Rolle, für die Freigaben der Arbeiten, die dann in den Anlagen passieren. Weil da wird geschweißt, geschnitten und repariert“, erklärt Graf.

200.000 Wurstsemmeln für 4.000 Spezialisten

Auf einer Länge von zwölf Kilometern werden Rohrleitungen in Stand gesetzt und 220.000 Schrauben ausgetauscht. Revisionsarbeiten gibt es unter anderem an den 1.485 Sicherheitsventilen. Die Arbeiten stellen eine logistische Herausforderung dar, zu Spitzenzeiten sind 4.000 Personen am Raffineriegelände. Bis Mitte Juni werden etwa für deren Verpflegung 200.000 Wurstsemmeln zur Verfügung gestellt. Die OMV investiert in die Generalüberholung am Standort Schwechat 110 Millionen Euro.

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