Kuschelwolle auf vier Pfoten
Seit sieben Jahren züchtet Georgia Spausta Angorakaninchen. Ihr Hobby hat aber eine wesentlich längere Tradition. „Sie kamen Ende des 18. Jahrhunderts über Bordeaux nach Mitteleuropa. Sie sind dann relativ schnell beliebt geworden, das war damals aber noch keine Zucht für die Wolle, das war eine reine Liebhaberzucht. Da gab es Wettbewerbe, wer das Kaninchen mit der längsten Wolle hat.“
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Angorawolle war in den Weltkriegen wichtig
In den Weltkriegen war Angorawolle sogenanntes kriegswichtiges Material. Für viele Soldaten wurde Unterwäsche aus Angorawolle hergestellt. Bis in die 1970er-Jahre wurde die feine, extrem leichte und sehr wärmende Wolle in vielen kleinen bäuerlichen Betrieben produziert. „Dann haben die Chinesen viele Zuchttiere in Deutschland eingekauft, haben diese mit eigenen Rassen eingekreuzt und sind in die Zucht eingestiegen. Das war dann mehr oder weniger das Ende der mitteleuropäischen Angorazucht“, erklärt Spausta.
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„Besonders kuschelig und tolerant“
Heute halten nur noch Wenige die friedfertigen Kaninchen. Am häufigsten werden reinweiße Angoras gezüchtet, es gibt aber auch andere Fellfarben, zum Beispiel blau. Beim Scheren halten die Angorakaninchen ruhig. „Es wurde immer nur mit besonders friedlichen Kaninchen weitergezüchtet und deswegen sind die auch so besonders kuschelig und tolerant gegenüber Menschen“, so Spausta.
Bei der Haltung von Angorakaninchen sollte man beachten: „Hitze vertragen sie schlecht. Das ist im Sommer ein Problem. Da muss man schauen, dass man sie nicht in der prallen Sonne hält, eventuell Sonnenschirme aufstellt und die Ställe so aufstellt, dass keine pralle Sonne reinkommt“, erklärt die Züchterin.