Stadler fordert Tempo 100 auf A1 in St. Pölten

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler fordert ein Tempolimit von 100 km/h auf der Westautobahn (A1) im Abschnitt St. Pölten. Bei einer Pressekonferenz präsentierte er auch neue Sicherheitsmaßnahmen für die Stadt.

Laut Stadler soll der St. Pöltner Gemeinderat am 25. April einen Resolutionsantrag an das Verkehrsministerium beschließen. Stadler begründet seine Forderung nach Tempo 100 damit, dass die A1 im Bereich St. Pölten alleine in diesem Jahr bereits viermal wegen Unfällen gesperrt werden musste. Dadurch seien jedes Mal Staus im innerstädtischen Bereich entstanden. Die A1 zähle in diesem durch die Stadtteile Stattersdorf, Harland, Schwadorf und Pummersdorf führenden Bereich zu den verkehrsreichsten hochrangigen Straßenverbindungen Österreichs, wird in einer Aussendung betont.

Stadler verweist auf andere Landeshauptstädte

St. Pölten sei die einzige Landeshauptstadt Österreichs mit einer Stadtautobahn ohne weitergehende Geschwindigkeitsbegrenzung. „In Anbetracht der Regelungen auf Autobahnabschnitten in anderen Städten müssen sich die Verantwortlichen nach unseren jahrelangen Hinweisen und Interventionen die Frage gefallen lassen, wo nun der Unterschied zwischen St. Pölten und Salzburg, Linz, Klagenfurt, Graz oder Innsbruck sei“, so Stadler.

Die Geschwindigkeitsbeschränkung werde laut Stadler seit mehr als zehn Jahren gefordert. Nun sieht er sich durch eine Expertise des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) bestätigt, wonach ein Zusammenhang zwischen den Serienunfällen und der erlaubten Höchstgeschwindigkeit bestehe. Darüber hinaus würde laut Stadler eine Geschwindigkeitsbeschränkung, die auf fünf Kilometern Autobahn lediglich 42 Sekunden Zeitverlust bedeute, neben kürzeren Bremswegen Verbesserungen hinsichtlich Schadstoffausstoß, Feinstaubbelastung und Geräuschbelastung bringen.

Vorbereitung auf „neue Bedrohungen“ in St. Pölten

Für mehr Sicherheit - wenn auch in einem anderen Kontext - sprach sich Stadler am Donnerstag auch bei einer Pressekonferenz aus. St. Pölten sei die sicherste Landeshauptstadt, trotzdem müsse man sich auf neue Bedrohungen vorbereiten, auch wenn er St. Pölten nicht als Ziel von Terroranschlägen sehe, so Stadler. Ab sofort gibt es in St. Pölten deshalb einen Sicherheitsstadtrat und einen Beauftragten für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. „Wir wollen unsere Ausrüstung stärken, wir wollen, wenn es notwendig ist, die Infrastruktur verbessern, wir wollen für alle Eventualitäten und Gefahrenpotenziale in der Stadt gerüstet sein“, so Stadler.

Ewald Buschenreiter soll als Sicherheitsstadtrat künftig die Vernetzung zwischen Bürgern, Gemeinden und Polizei fördern. Peter Puchner hat als Beauftragter für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe seinen Arbeitsplatz in der Feuerwehrzentrale in St. Pölten bereits angetreten. Buschenreiter und Puchner wollen nun alle Blaulichtorganisationen besuchen und bei einem runden Tisch relevante Sicherheitsthemen im Detail besprechen.