Zehn Mio. Euro für Digitalisierung der Betriebe

Niederösterreichs Betriebe stehen vor einem Strukturwandel. Denn durch die digitale Revolution müssen auch Unternehmer umdenken. Mit der Initiative „KMU Digital“ soll das Bewusstsein in den Betrieben geschärft werden.

Seit einigen Jahren verändert die Digitalisierung die Gesellschaft, vieles wird schneller und mobiler. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie umdenken und auch handeln müssen. Als Zeitfenster werden fünf bis sieben Jahre genannt. Alleine in Niederösterreich gibt es 100.000 Betriebe, die alle von der digitalen Revolution betroffen sein werden. Mit der Initiative „KMU Digital“ wollen Bund und Wirtschaftskammer deshalb rechtzeitig das Bewusstsein in den Betrieben schärfen.

Der für Wirtschaft zuständige Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) nannte den Bäcker als Beispiel: Semmeln werden nicht mehr im Geschäft gekauft, sondern im Internet bestellt und ein Lieferant bringt sie dann bis zur Haustür. Mit der digitalen Revolution werden aber alle Branchen konfrontiert sein. „Ich glaube, dass es mittelfristig betrachtet kaum Betriebe geben wird, die nicht betroffen sein werden und darum ist es so wichtig, dass wir schauen, dass wir eine vernünftige Bewusstseinsbildung in allen Branchen dafür bekommen“, so Mahrer.

Mahrer und Zwazl

WKNÖ

Staatssekretär Mahrer und WKNÖ-Präsidentin Zwazl

Mahrer fordert Investitionen in Glasfaserausbau

In einem ersten Schritt stehen dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung. Laut Mahrer bedarf es aber auch entsprechender Rahmenbedingungen. „Ich glaube, für die Betriebe ist es einmal ganz wichtig, dass wir eine sichere digitale Infrastruktur auf einem internationalen Top-Niveau haben. Ich sage immer: Es wird in Zukunft vermutlich wichtiger sein, mehr in Glasfaserausbau als in Kreisverkehre und Ortsbildverschönerungen zu investieren und das meine ich tatsächlich ernst“, sagte Mahrer.

Weltweit gehen große Industriebetriebe bereits den Weg der Digitalisierung, so Mahrer. Er nannte als Beispiele den Druck künstlicher Organe, neue Möglichkeiten der Datenspeicherung sowie die Herstellung selbstheilender Materialen. Als Zeithorizont für den Standort Österreich nannte Mahrer fünf bis sieben Jahre. „Das Bedrohungspotential ist klar: Wenn wir jetzt nicht investieren und nicht Bürokratie über Bord werfen und den Unternehmern nicht die Möglichkeit geben, vorne mit dabei zu sein, dann werden wir zurückfallen und das kostet ganz sicher Jobs.“

Zwazl kritisierte strenge Vergabe von Krediten

Sonja Zwazl, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), verlangt in diesem Zusammenhang eine Lockerung der internationalen Banken-Regularien, durch die heimische Banken viel zu oft daran gehindert würden, Kredite an Unternehmen zu vergeben: „Ich denke, dass es wesentlich wäre, dass unsere Banken nicht weiter diese Regelungen haben, dass es ihnen ganz einfach möglich ist, unseren Betrieben diese Kredite zu geben, die sie für diese Investitionen brauchen. Weil es ist eine Selbstverständlichkeit, dass, um diese Anschaffungen zu tätigen unsere Betriebe hier eine Unterstützung brauchen“, führte Zwazl aus.

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