Drogenhandel: Slowakisches Trio verurteilt

Wegen Suchtgifthandel ist am Freitag am Landesgericht Korneuburg ein slowakisches Trio zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Die Angeklagten handelten mit der synthetische Droge Crystal Meth.

Die drei Angeklagten, ein 46-Jähriger, ein 43-Jähriger und ein 23-Jähriger, haben rund zehn Kilogramm der synthetischen Droge Piko, auch bekannt als Crystal Meth, verkauft und wurden deshalb rechtskräftig zu sieben, fünf und drei Jahren Haft verurteil. Der Richter sprach bei der Urteilsverkündung von einer „kriminellen Vereinigung im großen Stil“.

Die drei Männer, darunter Vater und Sohn, sollen bereits in ihrer slowakischen Heimat mit der synthetischen Droge gedealt haben. Wegen dortigen Ermittlungen und höherer Strafen verlegte das Trio seine kriminellen Aktivitäten dann aber nach Niederösterreich.

Kriminelle Aktivitäten nach Österreich verlagert

Der Erstangeklagte, geschieden, siebenfacher Vater, mietete im Vorjahr ein Haus im Marchfeld und zog von dort aus das „Geschäft“ mit seiner Lebensgefährtin auf. Als sich das Paar trennte, ging die Frau nach Bratislava zurück, blieb aber „Partnerin“, indem sie von ihm Piko an- und zuhause weiterverkaufte. Zwei Söhne kamen nacheinander nach und verlagerten ebenfalls ihren Lebensmittelpunkt und ihre kriminellen Aktivitäten nach Österreich. Die Staatsanwältin sprach von einer groß angelegten Aktion und Organisation. Auch der Drittangeklagte lebte im vergangenen Sommer in dem besagten Haus.

Die Lieferanten des Mannes, der monatlich 5.000 Euro an Mieteinkünften einnimmt, seien inhaftiert bzw. schon rechtskräftig verurteilt. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch die Telefone überwacht, am 17. November 2016 erfolgte der Zugriff mit Unterstützung des Einsatzkommandos Cobra.

Vater war offenbar „Kopf“ der Vereinigung

Der 46-Jährige soll der „Kopf“ der Vereinigung gewesen sein, die Mitangeklagten fungierten als Kuriere. Vor der Polizei hatte der 23-Jährige angegeben, auf seiner Runde über Hainburg vorwiegend in der Slowakei pro Tag zwischen 20 und 40 Gramm verkauft zu haben und sprach von 25 bis 30 Abnehmern. Der Grammpreis lag bei rund 25 Euro. Seine „Gage“ und die des Drittangeklagten waren 1,50 bis 2,50 Euro pro Gramm.

Die drei Männer befanden sich seit Mitte November vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die Beschuldigten waren umfassend geständig und bekannten sich bei der Gerichtsverhandlung am Freitag schuldig.

Links: