Landeskliniken verweigern Evaluierung

Die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) führt am 26. und 27. April eine österreichweite Patientenbefragung durch. Doch die Niederösterreichische Landeskliniken-Holding nimmt an der Evaluierung nicht teil.

Gemeinsam mit den Fachgesellschaften für Anästhesie, Chirurgie und dem Pflegverband hat die Österreichische Schmerzgesellschaft für den 26. und 27. April eine österreichweite Patientenbefragung zu postoperativen Schmerzen organisiert. Man will so international vergleichbare Daten generieren, das Schmerzmanagement in allen österreichischen Krankenhäusern optimieren und herausfinden, wo Bedarf nach Verbesserungen besteht.

Doch die Landeskliniken-Holding verweigert die Teilnahme an dieser Evaluierung, kritisiert die grüne Gesundheitssprecherin Eva Mückstein. Sie bezeichnet diese Vorgehensweise als absurd und den Patienten gegenüber nicht vertretbar. Die Landesklinikenholding wiederrum argumentiert damit, dass es ohnehin eine eigene jährliche Erhebung gebe. Diese Befragung berücksichtige ebenfalls die Schmerzsituation, heißt es. Außerdem wolle man den Patienten nicht mehrere Befragungen zumuten, so Holding-Sprecher Bernhard Jany.

Kein Kompromiss zwischen ÖSG und Holding

Der Versuch, die entsprechenden Fragen der Österreichischen Schmerzgesellschaft in den eigenen Fragebogen zu integrieren, sei gescheitert, weil die ÖSG letztendlich diese Vorgehensweise abgelehnt hat, so Jany. Der Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft, Wolfgang Jaksch, begründet die Entscheidung damit, dass die Daten nicht vergleichbar wären, denn die Patientenbefragung zu postoperativen Schmerzen werde nach international einheitlichen Standards durchgeführt.

So werden alle Patientinnen und Patienten, die freiwillig an der Evaluierung teilnehmen, am Nachmittag des ersten postoperativen Tages nach ihrer Schmerzintensität, ihrer Schmerzbeeinträchtigung, ihrer Aufklärung zur Schmerztherapie und der Genauigkeit der Schmerzerhebung befragt. Dies erfolgt mittels eines Fragebogens, den die Patientinnen und Patienten anonym und selbstständig ausfüllen sollen. Die Befragung wird primär auf allen operativ tätigen Stationen in Österreich durchgeführt.

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