Raiffeisenlandesbank mit 64 Mio. Euro Verlust

Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem Nettoverlust von 64 Millionen Euro abgeschlossen. Der Personalstand soll bis Ende 2018 auf unter 1.000 Mitarbeiter reduziert werden.

Der Grund für den Verlust der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien im Geschäftsjahr 2016 ist, dass auf die Beteiligung an der Raiffeisen Zentralbank (RZB) eine Abschreibung von 192 Mio. Euro verbucht werden musste, und von dort blieben auch Dividenden aus. Damit blieb bei der RLB NÖ-Wien unterm Strich ein Jahresverlust nach Steuern von 63,9 Mio. Euro. Im Jahr davor hatte es einen Gewinn von 65,4 Mio. Euro gegeben.

Raiffeisen-Holding NÖ-Wien verdoppelt Gewinn

Anders als die Raiffeisenlandesbank konnte die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, zu der die RLB NÖ-Wien gehört, ihr Konzernergebnis 2016 von 72,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 141,7 Millionen Euro nahezu verdoppeln. Als Grund dafür wird ein seit 2013 laufender Umbau angeführt, der nun abgeschlossen ist.

Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien

APA/Hans Punz

Zum Verlust der RLB NÖ-Wien sagt Generaldirektor Klaus Buchleitner: „Dennoch muss man sagen, dass das Ergebnis der RLB NÖ-Wien ohne diese Abschreibung auf die RZB - wenn man eine einfache Plus-Minus-Rechnung durchführt - mit 128,4 Millionen Euro positiv gewesen wäre.“ In der Pressekonferenz erläuterte der Vorstand am Mittwochvormittag die Zahlen und ein laufendes Einsparprogramm.

Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien müsse wettbewerbsfähiger werden, sagt Buchleitner. Ziel sei es, die Kosten in den kommenden Jahren um 35 bis 40 Millionen Euro zu senken. Generell will sich die Raiffeisenlandesbank wieder verstärkt auf das Kundengeschäft konzentrieren. Der Wertpapierhandel soll reduziert werden, auch das Filialnetz werde permanent überprüft.

Im mittleren Management wird ausgedünnt

Im digitalen Zeitalter brauche man einen sehr schlanken und agilen Betrieb, hieß es. Seit 2012 wurde der Personalstand in der Bank schon um fast 20 Prozent reduziert. Diesen Weg gehe man kontinuierlich weiter. Ziel sei es jetzt, bis Ende 2018 auf unter 1.000 Mitarbeiter zu kommen. Zur Zeit sind es 1.100.

Zuletzt wurde auch bei Abteilungen gestrafft. Das betreffe dort auch einige Führungskräfte, die zum Teil woanders im Konzern in ihrem Fachgebiet weiter arbeiten könnten. Allen Mitarbeitern, die im Zuge der Umstrukturierung gehen müssen und ihr Dienstverhältnis einvernehmlich auflösen, sollen Leistungen aus einem Sozialplan zugutekommen.

Neuausrichtung bei Raiffeisen

Bei Raiffeisen findet derzeit generell eine Neuausrichtung statt: Erst im März ging die Fusion der Raiffeisen Zentralbank (RZB) mit der Raiffeisen Bank International (RBI) über die Bühne. Seither ist die RZB Geschichte, die Bank wird unter dem Namen RBI weitergeführt, an der die RLB NÖ-Wien wiederum als größter Einzelaktionär beteiligt ist. Zusammen mit den anderen sieben Landesbanken hält sie insgesamt 59 Prozent an der RBI.

Links: