ÖVP-Kritik an SPÖ-Kandidat Schnabl

Die Landtagswahlen finden planmäßig in einem Jahr statt, bereits jetzt stehen die politischen Zeichen auf Wahlkampf: Die ÖVP kritisierte am Mittwoch die Bestellung von Franz Schnabl zum Spitzenkandidaten der SPÖ Niederösterreich.

„Franz Schnabl ist ein Burgenländer, der derzeit in Niederösterreich weder einen Haupt- noch Nebenwohnsitz hat“, sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Schnabl sei zudem „nicht ein Kandidat der Basis, sondern von Christian Kern“ und 2013 noch ein „Wunschkandidat von Frank Stronach“ gewesen.

Ebner: „Wird Schnabl auch Pizza verkaufen?“

Schnabl soll die SPÖ Niederösterreich als Spitzenkandidat in die nächste Landtagswahl führen, wie am Dienstag in einer überraschend einberufenen Sitzung festgelegt wurde - mehr dazu in Schnabl als SPÖ-Spitzenkandidat fix (noe.ORF.at; 25.4.2017). Dem Vernehmen nach soll er auch den Parteivorsitz von Matthias Stadler, der auch Bürgermeister von St. Pölten ist, übernehmen.

Ebner empfing Schnabl deshalb gleich mit einer Reihe von Fragen: „Welchen Kurs wird die SPÖ NÖ unter Franz Schnabl einschlagen? Entscheidet sich die Landes-SPÖ unter dem Bundesparteikandidaten für die Sache oder wie Kern für die Show? Wird Schnabl auch Pizza verkaufen?“ (Bundeskanzler Christian Kern war in einem Werbevideo als Pizzabote unterwegs; Anm.) Und: Gehe es Schnabl, der aus dem Burgenland komme, von der Bundes-SPÖ geholt und noch von Stronach bezahlt werde, um Niederösterreich?

Kritik an Führungswechsel auch in anderen Parteien

Ebner widmete sich aber auch den anderen Parteien, zumal es seit der Landtagswahl 2013 bei allen Parteien zum Wechsel an der Spitze gekommen ist. So kritisierte er auch die Freiheitlichen im Land. Bei der FPÖ bleibe mit Walter Rosenkranz als Spitzenkandidat der Nachname gleich, ein anderer Vorname (statt Barbara, Anm.) ändere aber noch nichts am politischen Stil, meinte Ebner. Die Grünen schließlich würden sich unter Helga Krismer nur mehr mit Randthemen beschäftigen.

Bernhard Ebner

VP NÖ

Der ÖVP-Landesgeschäftsführer präsentierte am Mittwoch zudem die neuen Sujets für Plakate und Inserate mit der neuen Parteichefin und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Unsere neue.“, „Unsere erste.“ oder einfach „#Landeshauptfrau“. Zum Amtsantritt von Mikl-Leitner wolle die ÖVP die Arbeit nach dem Wechsel begleiten, hieß es. Die Kampagne soll am Freitag starten, sagte der Parteimanager. Die Landes-ÖVP habe „klare Weichenstellungen“ vorgenommen und einen „Wechsel nach Maß vollzogen“. Für vorgezogene Landtagswahlen sieht Ebner derzeit keinen Grund.

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