Das Mostviertel „gegen Papst und Kaiser“

„Gegen Papst und Kaiser - Reformation im Mostviertel“: So lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im „5e Museum“ im Schloss Rothschild in Waidhofen an der Ybbs. Superintendent Lars Müller-Marienburg eröffnete die Schau am Freitag.

Die Auffassung Martin Luthers, woran zu glauben und wie der Glaube zu leben sei, fand im 16. Jahrhundert rasch Anklang beim Mostviertler Landadel. Noch heute zeugen die vielen Schlösser der Region, die in jener Zeit erbaut wurden, vom blühenden protestantischen Leben. Eines dieser Prachtgebäude ist auch heute ein gern besuchter Anziehungspunkt: die Schallaburg. Durch die zwangsweise Rekatholisierung und Auswanderung sehr vieler Protestanten verschwand diese evangelische Tradition im 17. Jahrhundert.

Ausstellung bis 10. November zu sehen

Erst rund 100 Jahre später kam es im Raum Mitterbach im Mariazeller Land wieder zu einem Aufleben des protestantischen Glaubens, mit der Durchsetzung gegenüber dem Kaiser und der Gründung der ersten Toleranzgemeinde in Niederösterreich. Ihr erstes Gemeindegebiet reichte bis nach Nasswald im Rax-Schneeberg-Gebiet. Die Ausstellung, die bis zum 10. November im Kristallsaal des Rothschildschlosses in Waidhofen an der Ybbs zu sehen ist, bietet Einblicke in ein weniger bekanntes Kapitel der niederösterreichischen Glaubens- und Sozialgeschichte.

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