FF-Großübung: Waldbrand als Herausforderung

Mehr als 100 Wald- und Wiesenbrände musste die Feuerwehr heuer bereits löschen. Mit der kommenden heißen Jahreszeit steigt die Waldbrandgefahr. Mehr als 300 Feuerwehrleute trainierten deshalb am Samstag für den Ernstfall.

Schon eine kleine Unachtsamkeit eines Wanderers kann dramatische Folgen haben. Bei der Feuerwehrübung in den Hirschwänden bei Muggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) geht man davon aus, dass eine achtlos weggeworfene Zigarette einen Großbrand im Wald auslöst. In diesem Fall hätten die Feuerwehrleute vor allem mit der Wasserbeschaffung zu kämpfen. „Die Herausforderung ist, 400 Höhenmeter zu überwinden, mit etwa vier Kilometern Schlauchlänge. Man braucht verschiedene Pumpen um eine Relaisleitung zu bauen und zirka 20.000 Liter sind alleine in der Löschleitung, bis das Wasser das Ziel erreicht hat“, erklärt Hermann Gamsjäger, der Abschnittskommandant der Feuerwehr Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt).

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Herausforderung auch ohne Flammen

Bei der Großübung geht es vor allem um die Koordination der vielen Einsatzkräfte. Auch ohne Flammen ist das eine Herausforderung.

Derzeit steigt wieder im ganzen Land die Waldbrandgefahr. Schon vor vier Wochen soll es laut Gamsjäger einen Waldbrand in dem Einsatzgebiet seiner Feuerwehr gegeben haben. Dieser dürfte tatsächlich durch eine Zigarette ausgelöst worden sein. Das Unterholz soll Feuer gefangen haben.

Gefahr für Waldbrände steigt

„So wie sich das Wetter wöchentlich entwickelt, kann man davon ausgehen, dass durch den Wind der Wald sehr bald wieder austrocknet. Und wenn die Sonne länger scheint, haben wir wieder die Gefahr für Waldbrände“, sagt Gamsjäger. Bereits Anfang April musste die Feuerwehr heuer ungewöhnlich früh vor der Waldbrandgefahr warnen. In den ersten drei Monaten des Jahres brannte es doppelt so oft auf Wiesen und Wäldern wie im selben Zeitraum des Vorjahres - mehr dazu in Bereits doppelt so viele Waldbrände (noe.ORF.at; 4.4.2017).

Waldbrand in Krems-Hollenburg

Feuerwehr Krems / Benjamin Flatschart

In Hollenburg (Bezirk Krems) musste die Feuerwehr heuer schon zu einem Waldbrand ausrücken

Bei der Feuerwehrübung am Samstag waren mehr als 300 Feuerwehrmitglieder mit mehr als 30 Fahrzeugen im Einsatz. Da sei vor allem die Organisation eine große Herausforderung, erklärt Gamsjäger: „Das Wichtigste bei diesen Übungen und Einsätzen ist das Zusammenspiel der einzelnen Kommandanten, das Zusammenspiel der Einsatzleitung und dass man die große Anzahl von Feuerwehrmitgliedern gut koordiniert. Das ist die große Herausforderung.“

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