Konrad als Kapitän zur Giro-Premiere

Radprofi Patrick Konrad steht vor seinem nächsten Karriere-Höhepunkt. Der Ebreichsdorfer (Bezirk Baden) ist ab Freitag als Kapitän des deutschen Bora-Teams erstmals in seiner Karriere beim Giro d´Italia im Einsatz.

Die dreiwöchige Rundfahrt durch Italien ist nach der Tour de France das zweitwichtigste Etappenrennen der Welt und wird heuer bereits zum 100. Mal ausgetragen. Bei diesem Jubiläum sind gleich fünf Österreicher dabei, darunter zwei aus Niederösterreich. Neben Gregor Mühlberger aus Haidershofen (Bezirk Amstetten) liegt der Fokus vor allem auf Patrick Konrad.

Patrick Konrad beim Jubel auf dem Podest

GEPA / Wolfgang Grebien

Patrick Konrad will auch beim Giro d´Italia jubeln

Der 25-jährige Konrad führt das deutsche Bora-Team als Kapitän in die 3.600 Kilometer lange Rundfahrt. „Ich habe mir die Rolle als Kapitän in den vergangenen drei Jahren mit meinen Leistungen hart erarbeitet und jetzt möchte ich das Vertrauen zurückzahlen“, freut sich der Sohn des ehemaligen Leichtathleten und heutigen Wien-Marathon-Organisators Wolfgang Konrad auf die kommenden Tage quer durch Italien.

Formkurve zeigt nach oben

Patrick Konrad stellte bereits unter Beweis, dass er bereit für die ganz großen Aufgaben ist. Nachdem er im Vorjahr erstmals bei der Tour de France dabei war, lieferte er heuer mit einem siebenten Gesamtrang bei der Baskenland-Rundfahrt und dem 16. Platz beim Ardennen-Klassiker Fleche Wallonne Top-Ergebnisse. „Die Form stimmt und das Selbstvertrauen auch. Deshalb kann ich meiner Giro-Premiere gelassen entgegensehen. Wenn ich am 28. Mai in Mailand ankomme und behaupten kann, dass ich alles gegeben habe, war es ein guter Giro“, zeigt sich Konrad vor dem Start am Freitag auf Sardinien selbstbewusst.

Eine konkrete Platzierung will sich der Niederösterreicher nicht vornehmen: „Es kann auf diesen 21 Etappen so viel passieren, aber ich habe natürlich auch eine Taktik im Kopf. Es wird wichtig sein, dass ich in den ersten Tagen Kräfte spare und nicht alles gebe. Dafür will ich in der letzten Woche ordentlich attackieren, und wenn mich die Top-Favoriten nicht auf der Rechnung haben, schaffe ich vielleicht sogar einen Etappensieg. Das wäre der große Traum.“

Portrait von Radprofi Mühlberger

GEPA / Florian Ertl

Gregor Mühlberger soll seinen Kapitän sicher „ins Ziel bringen“

Für alle Herausforderungen bereit

Gregor Mühlberger aus Haidershofen fährt ebenfalls für das deutsche Bora-Team und soll seinen Kapitän bei allen Bedingungen sicher „ins Ziel bringen“. Der Giro ist nämlich auch für seine Wetterkapriolen bekannt. Davor hat Konrad großen Respekt: „Es kann auch Tage geben, wo man bei Schneesturm den Berg hinauf muss. Da heißt es dann durchbeißen, aber da kann ich auch meinem Ruf als Kletterspezialist bei Bergetappen gerecht werden“, ist Konrad für alle Herausforderungen bereit.

Der Giro startet am Freitag auf Sardinien mit einer 206 Kilometer langen Etappe von Alghero nach Olbia. Bis 28. Mai folgen 20 weitere Teilstücke bei nur drei Ruhetagen. Der Gesamtsieger wird am 28. Mai bei einem Einzelzeitfahren von Monza nach Mailand gekürt. Die Favoriten sind der Vorjahressieger Vincenzo Nibali (Italien) und Nairo Quintana (Kolumbien).

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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