Versicherungsbetrug in Kfz-Werkstätte

Im Bezirk Gänserndorf ist ein Versicherungsbetrug mit 330.000 Euro Schaden aufgeflogen. Der Chef einer Kfz-Reparaturfirma soll jahrelang Schäden an Fahrzeugen seiner Kunden vergrößert haben. Der Mann wurde angezeigt.

Zumindest 141 Kfz von Kunden soll der Firmenchef - u.a. mit Hammer, Schlägel oder Holzlatte - seit zumindest Dezember 2013 bis mindestens Februar 2016 noch mehr demoliert haben. Er sei teilweise geständig, hieß es am Freitag von der Polizei. Die Werkstätte verrechnete die Gesamtschäden, die von Sachverständigen bei den Besichtigungen bewertet wurden, den Versicherungen, die diese auch bezahlten. Die Schäden sollen dann günstig repariert worden sein, die Differenz soll der 32-Jährige eingestreift haben.

Zehn Versicherungsunternehmen sollen betroffen sein. Die erweiterten Schäden in Höhe von rund 330.000 Euro wurden laut Polizei von den Sachverständigen als Mehraufwand an Arbeitsstunden und durch Verrechnung von Neuteilen, obwohl beschädigte Fahrzeugteile repariert wurden, errechnet.

Firma übernahm Selbstbehalt und stellte Leihauto

Die Reparaturfirma stellte den Angaben zufolge Kunden während der Reparatur ein Ersatzfahrzeug kostenlos zur Verfügung, übernahm den Selbstbehalt in Höhe von 200 bis 500 Euro und führte die gesamte Schadensabwicklung durch. Das sorgte laut Polizei für regen Kundenzustrom, bis zu 15 Leihfahrzeuge waren angemeldet. Der Beschuldigte war der Aussendung zufolge selbst als Sachverständiger für Kfz-Schäden für eine Versicherung tätig und mit den Abrechnungsmodalitäten der einzelnen Assekuranzen vertraut.