Jungredakteure mit Journalistenpreis geehrt

Im Raiffeisenforum in Wien wurde Montagabend der „NÖ Journalistenpreis“ vergeben. Thema war die Zukunft des Journalismus. Unter den Ausgezeichneten ist auch Thomas Puchinger, Redakteur des ORF Niederösterreich.

Bereits zum siebenten Mal wurde der „Niederösterreichische Journalistenpreis“ vergeben, doch zum ersten Mal mussten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Zukunft ihres eigenen Berufes beschäftigen. Wie beeinflussen soziale Medien, wie Facebook oder WhatsApp, die Arbeit von Journalisten? „Wir haben oft aktuelle Themen gewählt, aber ich glaube es ist auch essenziell sich über die eigene Zukunft Gedanken zu machen“, sagte Christiane Teschl-Hofmeister, Obfrau des Vereins zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich, der den Preis vergab.

Auszeichnung niederösterreichischer Journalistenpreis

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Martin Gebhart (Chefredakteur NÖN), Christiane Teschl-Hofmeister (Obfrau des Vereins zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich), Preisträger Katharina Heider-Fischer, Thomas Puchinger, Juliane Fischer, Robert Ziegler (Chefredakteur ORF NÖ)

Vor allem, weil sich die Beziehung von Informationsvermittlern und Empfängern, nicht zuletzt durch soziale Medien, komplett gewandelt hat, erklärte Erwin Hameseder, Jurymitglied und Obmann der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien: „Jeder Nutzer ist heute oft auch ein Verbreiter von Nachrichten.“ Die Preise waren insgesamt mit 9.000 Euro dotiert.

Journalismus in der Umbruchphase

Dass der Journalismus vor großen Veränderungen stehe, darüber waren sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig. Unter dem Titel „Wir brauchen euch nicht mehr“ beschreibt Juliane Fischer etwa die Herausforderung von Lokalmedien. Denn über soziale Medien würden immer mehr Kommunen ihre Berichterstattung selbst in die Hand nehmen und direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren.

Die Gewinnerin des „Niederösterreichischen Journalistenpreises“, Katharina Heider-Fischer, sprach in ihrem Projekt „Journalismus 3.0“ mit Redakteuren mehrerer Medien. Einig seien sie sich nur darin gewesen, „dass eigentlich niemand weiß, in welche Richtung sich der Journalismus bewegt, ob es etwa noch Zeitungen gibt oder, ob nur noch digitale Medien bestehen.“ Der digitale Wandel biete aber dafür die Möglichkeit vom Publikum auch Feedback zu bekommen, sagt Heider-Fischer: „Wie kommt meine Geschichte an, war das die richtige Richtung.“

Ein Anker für das Publikum

Die Informationsflut, die über das Internet produziert wird und mit der Menschen täglich konfrontiert sind, werde weiter wachsen. Doch gerade darin bestehe für guten Journalismus eine große Chance, glaubt Thomas Puchinger, einer der Ausgezeichneten und langjähriger Redakteur des Landesstudios Niederösterreich.

Auszeichnung niederösterreichischer Journalistenpreis Thomas Puchinger

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Thomas Puchinger nimmt den Preis für seinen Kommentar entgegen

Wenn Journalisten ihre Arbeit ernst nehmen, schreibt Puchinger in seinem Kommentar „Die Welt im Umbruch - Warum guter Journalismus nicht zu ersetzen ist“, seien sie weiterhin unersetzbar. „Wir müssen dem Publikum einen Anker bieten, damit sie sich in diesem Informationsdschungel am Ende doch wieder zu Recht finden“, so Puchinger.

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