Ein Toter nach einsatzreicher Sturmnacht

Der Sturm hat in der Nacht auf Samstag zu zahlreichen Einsätzen geführt. In Stephanshart (Bezirk Amstetten) kam ein Pensionist ums Leben, als er eine Straße freiräumen wollte. In St. Pölten wurden Absperrgitter für den Ironman umgerissen.

Die starken Sturmböen führten dazu, dass in weiten Teilen Niederösterreichs zahlreiche Feuerwehren ausrücken mussten. Die Bereichsalarmzentrale in Amstetten musste ab 20.00 Uhr sogar mehrfach besetzt werden, sagte Philipp Gutlederer, der Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Amstetten. Im Sekundentakt seien Notrufe eingegangen, weil immer wieder Bäume umgestürzt waren oder Äste abgerissen wurden.

Zu einem besonders dramatischen Zwischenfall kam es gegen 22.00 Uhr in Stephanshart (Bezirk Amstetten). „Ein 80-jähriger Mann wollte einen Baum beseitigen und wurde dabei von einem Pkw erfasst und zu Boden geschleudert“, schilderte Gutlederer gegenüber noe.ORF.at. Für den Pensionisten kam jede Hilfe zu spät, der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Sturm Todesopfer Stephanshart Auto Unfall

LPD NÖ

Der 80-Jährige wurde von einem Autofahrer erfasst, als er die Straße freiräumen wollte

Vorbereitungen für Ironman von Sturm erschwert

In St. Pölten kam es ebenfalls zu zahlreichen Sturmschäden. Rund um die NV Arena des SKN St. Pölten, wo am Sonntag der Ironman stattfinden soll, rissen die starken Windböen hunderte Meter Absperrgitter nieder. Außerdem wurden zahlreiche Transparente zerrissen. Um die dortigen Aufbauten weitgehend zu schützen, wurden Lkw und Transporter vor die errichten Zelte gefahren, um die Angriffsfläche für den Sturm zu verringern. Die ganze Nacht und am Vormittag waren Helfer im Einsatz. Bereits Samstagvormittag waren zahlreiche Absperrgitter wieder aufgestellt.

Bei Greifenstein (Bezirk Tulln) musste die Feuerwehr am Samstag eine Motorjacht flott machen. Das neun Tonnen schwere Boot dürfte wegen des heftigen Sturms in der Nacht unbemerkt abgetrieben sein und war auf eine Sandbank aufgelaufen, berichtete Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando. Die Freiwilligen Feuerwehren Korneuburg und Kritzendorf rückten mit 35 Helfern aus. Nachdem der Antrieb händisch freigeschaufelt worden war, wurde die Motorjacht mit Hebekissen angehoben und von Arbeitsbooten der Feuerwehr ins tiefe Wasser gezogen.

Boot Greifenstein Sturm Sandbank

FF Kritzendorf

In Greifenstein machte die Feuerwehr ein gestrandetes Motorboot wieder flott

Auf der Kremser Schnellstraße (S33) wurde außerdem ein Baum umgerissen und auf die Fahrbahn geschleudert. Die Feuerwehren konnten die Stelle absichern und den Baum mittels Kettensäge zerlegen und anschließend beseitigen.

Sturm S33 Baum Fahrbahn

stamberg.at / Helmut Stamberg

Auf der S33 mussten die Einsatzkräfte einen auf die Fahrbahn gestürzten Baum entfernen

Insgesamt 50 Einsätze in Sturmnacht

„Durch die Windspitzen von 80 km/h beginnend vom westlichen Niederösterreich in Amstetten über in den Zentralraum Richtung St. Pölten und Tulln und weiter nach Wien waren doch circa 50 Feuerwehreinsätze durchzuführen“, zog Bernd Wessely von der Landeswarnzentrale eine erste Bilanz. Bis Samstagmittag kamen weitere 15 Einsätze hinzu, ergänzte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Die meisten Einsätze wurden im Bezirk Amstetten verzeichnet.