Eine Lkw-Ladefläche als Theaterbühne

Das „Lastkrafttheater“ tourt wieder durch Niederösterreich und feiert heuer sein fünfjähriges Jubiläum. In 24 Orten werden zwei Einakter von Anton Tschechow gezeigt: „Der Heiratsantrag“ und „Der Bär“.

Mitten auf der grünen Wiese des Karikaturgartens in Brunn am Wald (Bezirk Krems) rangiert der tonnenschwere Lastwagen des Theaterensembles. Noch ist nicht zu erkennen, was sich auf der Ladefläche befindet und dass diese in wenigen Stunden zur Theaterbühne wird. Bei strahlendem Sonnenschein und fast 30 Grad wird nun aufgebaut. Die Gruppe - bestehend aus Schauspielern, Techniker und Lkw-Fahrer - ist ein eingespieltes Team. Jeder Handgriff sitzt - und das trotz Hitze.

Geschminkt wird auch im Lastwagen

In Windeseile wird die Lastwagenplane zurückgezogen, Licht und Tontechnik angeschlossen, Requisiten aufgestellt und zum Schluss werden die Stühle für die Zuschauer positioniert. Dann müssen sich die Schauspieler auch schon umziehen, schminken und für die Vorstellung fertig machen - auch dafür ist im Lastwagen Platz.

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Fünf Jahre „Lastkrafttheater“

Ein besonderer Lkw fährt durch Niederösterreich: Die Ladefläche ist eine Bühne und im „Gepäck“ hat er Schauspieler und ein Theaterstück.

Um 15.00 Uhr sind die improvisierten Zuschauerreihen auf der Wiese gefüllt. Kein einziger Platz ist mehr frei, einige Kinder haben es sich sogar mit Decken auf dem Boden bequem gemacht. Die Vorstellung auf der Lkw-Ladefläche kann also beginnen. Gezeigt werden die beiden Einakter „Der Heiratsantrag“ und „Der Bär“ von Anton Tschechow, die zu einem Stück verwoben wurden. Die Komödie bringt die Themen Liebe, Ehe und Geld auf die mobile Theaterbühne.

Nach etwa einer Stunde ist die humorvolle Aufführung zu Ende. Das Publikum bleibt noch, denn die Atmosphäre ist sehr entspannt. Es wird geplaudert, etwas gegessen und getrunken. Die Schauspieler schlüpfen wieder in ihre Alltagskleidung und mischen sich unter das Publikum. Nach einer Weile geht es dann aber schon wieder ans Zusammenpacken. Auch jetzt sitzen die Arbeitsschritte, es geht sogar etwas schneller als beim Aufbau, denn die Truppe muss ja schon wieder weiter zum nächsten Spielort.

Lastkrafttheater - Regie: Nicole Fendesack, Darsteller: David Czifer, Jörg Stelling, Sandra Pascal, Max Mayerhofer

Nikolaus Similache

Regisseurin Nicole Fendesack mit ihren Darstellern David Czifer, Jörg Stelling, Sandra Pascal und Max Mayerhofer (v.l.)

Stücke an Orte ohne Theater bringen

Die Idee des „Lastkrafttheaters“ ist bereits vor einiger Zeit geboren worden. Vor fünf Jahren setzten Max Mayerhofer und David Czifer, die Initiatoren, ihre Pläne dann das erste Mal in die Realität um. Der Grundgedanke war und ist, Stücke in Orte zu bringen, in denen es kein Theater gibt. In diesem Jahr gastiert das „Lastkrafttheater“ in 24 Orten und legt dabei mehr als 6.000 Kilometer zurück.

Noch bis 5. Juli ist das „Lastkrafttheater“ in ganz Niederösterreich, dem Burgenland und Wien unterwegs. Der Eintritt ist bei allen Vorstellungen frei.

Die nächsten Termine:

  • 31. Mai, 19.30 Uhr, Herzogenburg
  • 1. Juni, 19.00 Uhr, Mailberg
  • 2. Juni, 19.00 Uhr, St. Margarethen an der Sierning
  • 3. Juni, 19.00 Uhr, Thaya
  • 4. Juni, 16.00 Uhr, Reichenau an der Rax
  • 7. Juni, 19.30 Uhr, Wiener Neudorf
  • 8. Juni, 19.00 Uhr, Klosterneuburg
  • 9. Juni, 17.30 Uhr, Wien-Hietzing
  • 10. Juni, 15.30 Uhr, Schloss Artstetten
  • 11. Juni, 17.00 Uhr, Wiener Neustadt
  • 16. Juni, 19.30 Uhr, Gmünd
  • 17. Juni, 20.00 Uhr, Eisenstadt
  • 22. Juni, 19.00 Uhr, Wien-Donaustadt
  • 23. Juni, 17.30 Uhr, Wien-Josefstadt
  • 5. Juli, 19.30 Uhr, Fels am Wagram

Julia Ernstorfer, noe.ORF.at

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