Hochschulstatistik zeigt Geschlechterunterschied

Es ist ein bekanntes Problem: Noch immer entscheiden sich nur wenige Frauen für eine technische Karriere. Das zeigt auch die aktuelle Hochschulstatistik für Niederösterreich. Bei vielen Studien gibt es deutliche Geschlechterunterschiede.

Sowohl bei den 6.300 Studienanfängerinnen und Studienanfängern, die im Herbst 2016 in Niederösterreich ein Studium begannen, als auch bei den 5.130 Absolventinnen und Absolventen des heurigen Studienjahres sind die Frauen in der Überzahl. Bei den Studienanfängern sind 57 Prozent Frauen, bei den Absolventen 60 Prozent. Innerhalb der einzelnen Fachbereiche zeigen sich jedoch markante Unterschiede im Geschlechterverhältnis: Im Bereich der technischen Angebote etwa ist der Anteil der weiblichen Studierenden nach wie vor deutlich geringer.

Studierende IMC FH Krems

IMC FH Krems

Betrachtet man die Studienanfängerinnen an den Fachhochschulen in Niederösterreich, entschieden sich vergangenen Herbst nur 14 Prozent der Frauen für ein technisches Studium. Knapp ein Drittel begann ein Studium im Bereich der Gesundheitswissenschaften. Die überwiegende Mehrheit belegte sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Das zeigt die aktuelle Hochschulstatistik der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB).

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch an der Donau-Universität Krems. Den höchsten Frauenanteil gibt es hier mit 70 Prozent im gesundheitswissenschaftlichen Fachbereich. Im technischen Bereich dominieren mit knapp 76 Prozent eindeutig die Männer. Den höchsten Frauenanteil bei den Studienanfängerinnen gibt es bei den Pädagogischen Hochschulen. Hier sind es 82 Prozent.

Grafik Bildungslandschaft

NFB

Niederösterreich als Hochschulstandort attraktiv

Die aktuelle Statistik zeigt aber auch, dass Niederösterreich als Hochschulstandort immer attraktiver wird. Im aktuellen Studienjahr stieg die Zahl der Studierenden um fünf Prozent auf 21.400 an. Derzeit gibt es in Niederösterreich 13 tertiäre Bildungseinrichtungen, davon sind vier Fachhochschulen. Neben der IMC Fachhochschule Krems, der Fachhochschule St. Pölten und der Fachhochschule Wiener Neustadt übersiedelte auch die Ferdinand Porsche Fern-Fachhochschule von Wien nach Wiener Neustadt.

Dazu kommen drei Privatuniversitäten, die New Design University, die Danube Private University und die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems, die Donau-Universität Krems, zwei Pädagogische Hochschulen, die Pädagogische Hochschule Niederösterreich in Baden und die Kirchlich pädagogische Hochschule in Krems, sowie drei Theologische Hochschulen in Heiligenkreuz (Bezirk Baden), St. Pölten und Trumau (Bezirk Baden).

Der überwiegende Teil der Studierenden stammt aus Niederösterreich. Das Einzugsgebiet der niederösterreichischen Hochschulen erstrecke sich jedoch über das gesamte Bundesgebiet, heißt es in der Statistik. Insgesamt kommen knapp 20 Prozent der Studierenden aus dem Ausland. Der Anteil der aus den restlichen Mitgliedsstaaten der EU stammenden Studierenden ist vor allem bei den Privatuniversitäten und den Theologischen Hochschulen am höchsten.

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