„Forum Morgen“ als neue „Denkwerkstatt“

Als interdisziplinär orientierte „Neue Denkwerkstatt Niederösterreich“ hat sich die im Vorjahr vom Land initiierte Stiftung „Forum Morgen“ am Dienstag in Wien vorgestellt.

Wissenschaft, Kunst und Kultur sollen sich im europäischen Kontext mit gesellschaftspolitischen Fragen von morgen auseinandersetzen, sagte Vorstandsvorsitzende Bettina Glatz-Kremsner. Das vom Landtag im Juni 2016 einstimmig beschlossene, gemeinnützig tätige Forum Morgen mit Sitz in Krems trat an die Stelle der zum Jahreswechsel 2016/17 aufgelösten Landesakademie.

Angestrebt werden überregionale Partnerschaften

Es soll ein überregional agierendes Kompetenzzentrum in Kooperation mit Universitäten, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Kulturinstitutionen bilden und wird vom Land Niederösterreich mit jährlich fünf Millionen Euro dotiert. Laut Vorstandsmitglied Joachim Rössl (Präsident der Adolf-Frohner-Stiftung) wird nicht in „Breite und Fläche“ investiert, sondern in "‚Exzellenz‘: „Förderungen gibt es bei uns nicht.“

Forum Morgen Joachim Rössl Bettina Glatz-Kremsner Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs Andreas Theiss

APA/Forum Morgen/Daniel Hinterramskogler

Forum-Morgen-Vorstandsvorsitzende Bettina Glatz-Kremser (2.v.l.) mit Vorstandskollegen Joachim Rössl, Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs und Andreas Theiss (v.l.)

Grundsätze: Unabhängigkeit und Transparenz

Unabhängigkeit, Objektivität und Transparenz werden als Grundsätze genannt. Glatz-Kremsner (im Vorstand der Casinos Austria und der Österreichischen Lotterien für Finanzen zuständig) verspricht schlanke Verwaltungsstrukturen. Auf konkrete Ergebnisse setzt Kuratoriumsmitglied Anna Maria Krassnigg (Max-Reinhardt-Seminar Wien): „Eine sinnvolle und sinnliche Verbindung von Kunst und Wissenschaft, die an Inhalten, an Projekten, an sichtbaren Outputs mehr interessiert ist als an fachinternen Selbstvergewisserungen, ist seit Jahren mein Anliegen.“

Zu den ersten konkreten Projekten zählt eine Ausschreibung als Einladung an akademische Einrichtungen zu einer Projektpartnerschaft zu den Themen „Demokratie in der Krise. Befund und Therapie“ sowie „Europas Regionen. Eine abrufbare Zukunft“. Einreichungen sind bis 30. Juni 2017 möglich. Weiters wird gemeinsam mit der Kunstmeile Krems und dem mumok Wien das Projekt „Hommage an Werner Hofmann“ realisiert. Geplant ist weiters die Herausgabe einschlägiger Publikationen (Symposiumsberichte und wissenschaftliche Studien).

Zum Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums wurde Martin Gerzabek (Rektor der Universität für Bodenkultur Wien) gewählt, zu seiner Stellvertreterin die Architektin Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs. Dem Beirat stehen Martina Höllbacher und Hermann Dikowitsch (beide Amt der Niederösterreichischen Landesregierung) vor.

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