Agrarpaket soll heimische Bauern stärken
8.000 niederösterreichische Agrarbetriebe, von der Fleischproduktion bis zum Gemüseanbau, haben sich dem AMA-Gütesiegel verschrieben. Sie müssen jährlich Kontrollkosten von 550.000 Euro bezahlen. „Diese Kosten wird ab 2018 das Land übernehmen, und zwar für die nächsten Jahre“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter und Agrarlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) am Mittwoch bei der Präsentation des Maßnahmenpakets in Bergland (Bezirk Melk). Man wolle die Zahl der AMA-Betriebe auf 10.000 steigern, hieß es.
Doppelte Kontrollen sollen vermieden werden
Das Maßnahmenpaket soll auch Vereinfachungen bringen: So wird etwa eine einheitliche Kontrolldatenbank eingeführt. Damit soll verhindert werden, dass Kontrolleure bei Betriebskontrollen mehrmals dasselbe erheben, also zum Beispiel Messungen durchführen, die ein anderer Kontrolleur zuvor schon gemacht hat. „Das ist eine Vereinfachung mit Hausverstand. Das heißt, Daten, die schon da sind, sollen auch für andere zugänglich sei, es soll zu keinen Doppelerhebungen kommen“, meinte Pernkopf.
Traktor mit Pflanzenöl bringt mehr Geld
Wer seinen Traktor künftig mit Pflanzenöl statt mit Diesel betreibt, bekommt mehr Geld: Die Förderung wird von 1.500 auf 5.000 Euro angehoben. Auch die Prämie für die Erhaltung der Landschaftselemente - zum Beispiel Streuobstwiesen - wird um 20 Prozent erhöht. Mehr Geld gibt es künftig für Betriebe, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind. Die Notstandshilfe wird von 36.000 auf 50.000 Euro aufgestockt.
Forcieren will man seitens des Landes das „Erlebnis Bauernhof“. Das Programm, an dem jährlich bereits 24.000 Kinder teilnehmen, wird ausgebaut. Jedes niederösterreichische Kind soll zumindest einmal im Leben einen Bauernhof besucht haben, lautet das Ziel. Auch ein eigener Fachhochschullehrgang mit dem Titel „Agrartechnologie“ ist geplant.
Link:
- Aktionswoche: Trend zum Bauernhof-Erlebnis (noe.ORF.at; 30.5.2017)