Weniger Nachhilfebedarf in Ganztagsschulen

Einer aktuellen Studie der Arbeiterkammer Niederösterreich zufolge brauchen Kinder an Ganztagsschulen weniger oft Nachhilfe. Insgesamt werden in Niederösterreich pro Jahr 16 Millionen Euro für Nachhilfestunden ausgegeben.

Laut einer aktuellen IFES-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Niederösterreich gaben 81 Prozent der Eltern von Kindern in Ganztagsschulen an, dass sie weniger oder gar keine Nachhilfe benötigen. Auch die schulische Nachmittagsbetreuung soll den Nachhilfebedarf reduzieren. Hier gaben 69 Prozent der Eltern an, dass ihre Kinder weniger oder gar keine Nachhilfe benötigen, heißt es in einer Aussendung der Arbeiterkammer Niederösterreich.

Es brauche an den Schulen daher dringend ganztägige Betreuungsangebote, sagt der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzende des ÖGB NÖ, Markus Wieser. Er fordert außerdem eine Schulfinanzierung nach einem Chancen-Index: „Das bedeutet, dass wir Geld für Schulen mit Kindern brauchen, die nicht von Eltern beim Lernen unterstützt werden können. Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung.“

16 Millionen Euro für Nachhilfe

Laut der IFES-Studie wünschen sich 84 Prozent der Befragten kostenlose Nachhilfeangebote an den Schulen, den Ausbau des Förderunterrichts und mehr schulische Nachmittagsbetreuung mit individueller Förderung. Vierzig Prozent der Eltern empfinden das eigene Lernen mit den Kindern nämlich als zeitlich belastend, dreißig Prozent fühlen sich auch fachlich teilweise überfordert.

In ganz Niederösterreich flossen deshalb im laufenden Schuljahr 16 Millionen Euro in die Nachhilfe. Für jedes betroffene Schulkind gaben die Eltern im Durchschnitt 540 Euro aus. Insgesamt benötigten von 184.000 Schülerinnen und Schülern etwa 34.000 Unterstützung. Bei 29.000 wurde laut Arbeiterkammer für die Nachhilfe gezahlt, etwa 5.000 erhielten von Verwandten oder Freunden unbezahlte Hilfe.

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