Deutlicher Anstieg bei Unternehmensinsolvenzen

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in Niederösterreich im ersten Halbjahr 2017 deutlich angestiegen. Das zeigt eine Hochrechnung des Kreditschutzverbandes von 1870. Bundesweit gab es einen gegenläufigen Trend.

2.542 Unternehmen waren in Österreich zwischen Jänner und Juni 2017 insolvent. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 entspricht das einem Rückgang um etwa vier Prozent. Davon konnten mehr als 1.000 Fälle nicht eröffnet werden, da nicht ausreichend Vermögen vorhanden war. Alle insolventen Unternehmen häuften laut Angaben des Kreditschutzverbandes (KSV1870) Verbindlichkeiten in Höhe von 652 Millionen Euro an. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2016 waren es noch 1,8 Milliarden Euro. Auch die Zahl der betroffenen Dienstnehmer ging laut KSV-Hochrechnung deutlich zurück, von 9.500 auf 7.400.

Während bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen in allen anderen Bundesländern leichte bis moderate Rückgänge verzeichnet wurden, gab es in Niederösterreich einen deutlichen Anstieg. Hier waren im ersten Halbjahr 459 Firmen zahlungsunfähig - um 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

KSV: Volkswirtschaftlich kaum Auswirkungen

Die große Steigerung in Niederösterreich falle allerdings „volkswirtschaftlich wenig ins Gewicht“, hieß es am Mittwoch beim KSV. Die Höhe der Verbindlichkeiten sank nämlich im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 92 Millionen. Begründet wurde das damit, dass der Anstieg der Insolvenzen hierzulande auf Klein- und Kleinstunternehmen zurückzuführen sei. Bei vielen dieser Firmen sei das Vermögen demnach so gering gewesen, dass nicht einmal ein Insolvenzfahren eröffnet werden konnte.

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