Art Carnuntum: Vier Gastspiele an vier Samstagen

Archaische Mythologie, eine historische Zeitreise, Shakespeare und ein griechischer Klassiker: „Art Carnuntum“, das Welt-Theater-Festival, bringt vier Produktionen ins Amphitheater von Petronell-Carnuntum (Bezirk Bruck/Leitha).

Piero Bordin, Gründer und Leiter des Festivals, präsentierte den Spielplan für das Jahr 2017: Den Anfang macht „Thyestes“ von Lucius Annaeus Seneca in der Regie von Ivica Buljan, eine Koproduktion von Miniteater Ljubljana, Novo Kazaliste Zagreb und Zadar Snova, am Samstag, 24. Juni. In der Hauptrolle ist Marko Mandic zu sehen, der im Vorjahr als „Pylades“ mit dem La MaMa Theater New York für Aufsehen gesorgt hat.

Am Samstag, 1. Juli, zeigt Bordin als Eigenproduktion „The Summit/Der Gipfel“, ein Stück über das Gipfeltreffen der römischen Kaiser im Jahr 308 in Carnuntum. Der langjährige ORF-Redakteur Gerald Groß moderiert dieses Ereignis im Stil einer TV-Liveschaltung, live erklingt auch Musik von Joseph Haydn, Yannis Markopoulos und Christopher Hoh.

Da die Tourneeproduktionen von Shakespeare’s Globe Theatre London derzeit eingestellt sind, muss Bordin zu seinem großen Bedauern heuer auf die erfolgreiche Theatertruppe verzichten. Von der neuen künstlerischen Leitung des Hauses ab April 2018 verspricht er sich allerdings eine Fortsetzung der Gastspielserie. Deshalb bietet Bordin am 8. Juli William Shakespeares „The Rape of Lucrece“ als One-Man-Show mit Gerard Logan auf, der für dieses Solo beim Edinburgh Fringe Festival ausgezeichnet wurde.

Fragen nach Zivilcourage und Demokratiebewusstsein

Schließlich tritt am 15. Juli das deutsche Ensemble Persona mit der „Antigone“ von Sophokles auf. Piero Bordin: „Das Stück der Stunde! In Zeiten aufstrebender Autokraten scheint es immer notwendiger zu sein, Fragen nach Zivilcourage und Demokratiebewusstsein immer deutlicher zu stellen.“

Karten für alle Theateraufführungen gibt es diesmal zum Einheitspreis von 20 Euro, ein Festival-Pass (inkludiert drei Aufführungen) kostet 40 Euro. Zusätzlich werden Shakespeare-Fans am 23. Juli bei freiem Eintritt zu einem Filmabend mit Ausschnitten von Produktionen des Shakespeare’s Globe Theatre eingeladen, eine Anmeldung per Mail ist allerdings erforderlich.

Außerdem will Bordin ab Herbst die Bedeutung des philosophischen Erbes in Carnuntum hervorheben. Ein internationales Jugendtheaterprojekt, Workshops und Aufführungen sollen dazu beitragen, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Park Carnuntum, der Michael Cacoyannis Stiftung Athen und dem Festival della Filosofia in Magna Grecia (Italien).

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