Vielfältiges Programm in der „Langen Nacht“

Etwa 350.000 Menschen haben nach Schätzungen der Veranstalter am Freitagabend an der bundesweiten „Langen Nacht der Kirchen“ teilgenommen. In 650 Kirchen, Klöstern und Pfarrzentren wurde ein vielfältiges Programm geboten.

Neben Kirchenführungen, Lesungen, Tanz und Konzerten griffen Diskussionen und Ausstellungen auch sozial-, kirchen- und gesellschaftspolitische Themen auf. Die Besucher des ökumenischen Großereignisses konnten bei freiem Eintritt österreichweit aus mehr als 2.700 Einzelveranstaltungen wählen.

Auch in Tschechien standen an diesem Freitag 180 Kirchen bei der landesweiten „Noc kostelu“ offen. Der Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki kündigte noch in der Nacht die nächste „Lange Nacht der Kirchen“ für den 25. Mai 2018 an.

Lange Nacht der Kirchen 2017

Diözese St. Pölten/Wolfgang Zarl

Ein Zeichen für die verfolgten Christen

Einen deutlichen Akzent setzte die von den im Ökumenischen Rat der Kirchen vertretenen christlichen Konfessionen gemeinsam organisierte Kirchennacht erneut zur Unterstützung der verfolgten Christen weltweit. Zum Auftakt der Kirchennacht führte Kardinal Christoph Schönborn den Schweigemarsch von „Christian Solidarity International“ für die Opfer religiöser Gewalt und Verfolgung durch die Wiener Innenstadt an.

Auch das Reformationsjubiläum stand heuer im Fokus zahlreicher Programmpunkte. Unter anderem bestritten Kardinal Schönborn und der lutherische Bischof Michael Bünker in der Kirche St. Johann Nepomuk in Wien-Leopoldstadt einen „Late Night Talk“ zum Thema „500 Jahre Reformation“.

Dompfarrer Faber: „Kirche neu erfahrbar machen“

Allein in Wien wurden bei der bereits 13. Auflage der „Langen Nacht der Kirchen“ 150.000 Besucher in den Gotteshäusern der verschiedenen Konfessionen gezählt. Hauptbesuchermagnet in der Bundeshauptstadt waren einmal mehr die zahlreich geöffneten Innenstadtkirchen und hier vor allem der Stephansdom. Dompfarrer Toni Faber sprach von etwa 40.000 Besuchern in der „Langen Nacht“. Diese Nacht sei eine ideale Gelegenheit, um „Kirche neu erfahrbar zu machen“ und „Begegnungen mit dem Lieben Gott auf vielfältige Art und Weise“ zu ermöglichen.

Wie im ganzen Land hatten jene Orte in der Kirchennacht besonderen Zulauf, die für Kirchenbesucher normalerweise nicht zugänglich. Als Juwel barocker Kirchenbaukunst, das nur zu besonderen Anlässen geöffnet wird, stand etwa die Bernardikapelle im Heiligenkreuzerhof in der Wiener Innenstadt den ganzen Abend lang offen. Die Mönche des Stiftes Heiligenkreuz (Bezirk Baden) begeisterten die Besucher mit ihren von den „Chant“-CDs bekannten gregorianischen Choralgesängen. Die Sonderausstellung der Malteser zum Turiner Grabtuch im Erzbischöflichen Palais verzeichnete rund 2.000 Besucher.

Feuer, Kerzen und Lichter erhellten die Nacht

Etwa 24.000 Besucherinnen und Besucher kamen zu den 270 Einzelveranstaltungen in 57 Kirchen in der zehnten „Langen Nacht der Kirchen“ im Gebiet der Diözese St. Pölten. Ein Programmschwerpunkt waren in diesem Jahr Feuer, Kerzen und Lichter, die die „Lange Nacht“ erhellten. So führte auch eine Lichterprozession quer durch St. Pölten zum ökumenischen Abschlussgottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche. Eine Lichterprozession gab es auch in Maria Taferl, die in den Klostergarten führte, einen meditativen Lichterweg in Petzenkirchen (beide Bezirk Melk). Ein Lichterlabyrinth am Kirchenplatz von Mauer-Öhling (Bezirk Amstetten) zeigte den „Weg in die Mitte“ auf.

Für den Frieden wurde bei einer besinnlichen Lichtfeier in St. Andrä vor dem Hagenthale (Bezirk Tulln) gebetet. Ein Laternenrundgang mit „Stadtrichter Gozzo“ führte durch die ältesten Stadtteile von Krems. Lagerfeuer gab es in St. Pölten-Viehofen und in Mauer bei Melk. Ein großes Abschluss-Feuerwerk konnten die Besucherinnen und Besucher in Schönbühel an der Donau (Bezirk Melk) bewundern.

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