Tauziehen um minderjährige Flüchtlinge

Die Diakonie kritisiert, dass zuletzt kleinere Flüchtlingsquartiere geschlossen worden sind, während im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) und damit in einem Großquartier 160 minderjährige Flüchtlinge untergebracht sind.

Die Diakonie betreibt derzeit in Mödling und Hirtenberg (Bezirk Baden) zwei Unterkünfte für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Die Zahl der Personen ging zuletzt aber zurück, etwa weil immer mehr junge Betroffene volljährig werden und damit in eine andere Unterkunft verlegt werden. Somit sei nun Platz für neue Jugendliche.

Doch laut Innenministerium können die Jugendlichen aber nicht so einfach von Traiskirchen in andere Unterkünfte verlegt werden. „Das widerspricht der Grundversorgungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Darin ist festgehalten: So lange nicht entschieden ist, ob ein Flüchtling in Österreich zum Asylverfahren zugelassen wird, bleibt er in Bundesbetreuung.

Ministerium: „Anträge werden rasch geprüft“

Erst wenn ein Flüchtling in Österreich zum Asylverfahren zugelassen wird, kommt er in ein Quartier der Länder. Bei den 160 Jugendlichen werde die Situation gerade überprüft. Man sei jedoch bemüht, die Anträge so rasch als möglich zu entscheiden, verspricht das Innenministerium.

Die Diakonie fordert unterdessen, dass die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern geändert wird. Das Wichtigste sei, dass Kinder und Jugendliche bestens versorgt werden, unabhängig davon, ob ihr Asylantrag noch geprüft wird. Denn ihrer Ansicht nach brauchen Jugendliche mehr Betreuung und eine bessere Tagesstruktur.

Links: