Roboter trainierten im Atomkraftwerk

Im Atomkraftwerk Zwentendorf (Bezirk Tulln) wurde am Dienstag eine Übung des Bundesheeres mit Unterstützung von Robotern durchgeführt. Internationale Teams bargen unter der Annahme eines Lecks radioaktives Material.

Das Szenario der Übung war ein schwerwiegender Kernkraftwerksunfall. Dabei wurde die Verstrahlung als so hoch angenommen, dass ein Einsatz von Menschen zu riskant gewesen wäre. Bei der Übung ging es darum, das Leck zu identifizieren, eine Probe zu nehmen und diese für die Analyse in eine Tonne zu transferieren. Dafür wurden echte radioaktive Quellen verwendet. Für die Mitarbeiter gab es mehrere Sicherheitsschulungen, betonte Michael Janisch vom Amt für Rüstung und Wehrtechnik.

„Hochkomplexe Aufgabe“ nur mit Robotern möglich

Die Roboter mit einem Gewicht von 20 Kilogramm bis zu einer Tonne mussten in dem Reaktor-Gebäude zunächst mit Hilfe von Kränen 40 Meter hinauf gebracht werden. Dort wurden dann zur Erkundung des betroffenen Gebiets 3D-Laser-Scans erstellt, die Strahlenquellen gemessen, in einer digitalen Karte markiert und manipuliert. Janisch sprach von eine „hochkomplexen“ Aufgabe, die nur durch ein Bündel an robotischen Systemen zu bewältigen sei. Die größte Herausforderung war dabei die Funkverbindung in dem Gebäude mit zweieinhalb Meter dicken Stahlbetonwänden.

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Roboter im Atomkraftwerk

Im Zuge der Übung waren am Dienstag Roboter von zwanzig Kilogramm bis zu einer Tonne im Atomkraftwerk in Zwentendorf im Einsatz.

Robotische Systeme werden im Auftrag des European Response Networks for Critical Infrastructure Protection (ERNCIP) der Kommission der Europäischen Union eingesetzt. Die technische Leitung der Übung ENRICH (European Robotics Hackathon) übernahm Frank Schneider vom Fraunhofer Institut aus Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Amt für Rüstung und Wehrtechnik (ARWT) des Bundesheeres.

Seit 2005 ist das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk in Zwentendorf im Besitz der EVN. Das „sicherste Atomkraftwerk der Welt“, wie EVN-Sprecher Stefan Zach sagt, wurde 2009 für die Erzeugung von Solarenergie umgerüstet und dient als Sicherheits- und Rückbautrainingszentrum.

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