Kogler neuer Landespolizeidirektor

Niederösterreich bekommt einen neuen Landespolizeidirektor. Die Bestellungskommission hat sich am Mittwoch auf Konrad Kogler (52) als Nachfolger von Franz Prucher festgelegt. Kogler ist seit 33 Jahren im Polizeiwesen tätig.

Nachdem die Bewerbungsfrist am 6. Juni abgelaufen war, tagte am Mittwoch die weisungsfreie ständige Begutachtungskommission. Diese legte sich auf den gebürtigen Steirer Konrad Kogler fest. Die endgültige Entscheidung traf Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) im Einvernehmen mit der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), hieß es in einer Aussendung des Innenministeriums.

„Sicherheitsmanager mit großer Erfahrung“

Sobotka bedankte sich beim scheidenden Landespolizeidirektor Franz Prucher, der ins Innenministerium wechseln wird. Zur Bestellung von Kogler sagte der Minister: „Die bisher ausgezeichnete Arbeit von Konrad Kogler bestärkt mich in meiner Entscheidung, ihn mit der Funktion des Landespolizeidirektors für Niederösterreich zu betrauen.“ Kogler lebt mit seiner Familie in Baden.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner bezeichnete Kogler als einen „ausgewiesenen Sicherheitsmanager mit großer Erfahrung und internationalem Ansehen.“ Kogler, mit dem Mikl-Leitner bereits in ihrer Zeit als Innenministerin zu tun hatte, sei ein „großer Gewinn für die Sicherheit der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Gleichzeitig danke ich Franz Prucher für seine langjährige, ausgezeichnete Arbeit für die Sicherheit in unserem Land.“

Kogler: „Schutz für Menschen gewährleisten“

Der 52-jährige Kogler wechselt vom Bund ins Land. Den recht ungewöhnlichen Schritt begründet er einerseits mit familiären Gründen, andererseits mit dem Wunsch der Veränderung nach zehn Jahren im Innenministerium, wie er gegenüber noe.ORF.at sagt.

Konrad Kogler Verfassungsschutzbericht

APA/HANS PUNZ

Die Bereiche Cyber- und Wirtschaftskriminalität sieht er als zentrale Herausforderungen für seine künftige Arbeit als Landespolizeidirektor in Niederösterreich. „Dort, wo wirtschaftlicher Erfolg stattfindet, dort zieht es leider auch Kriminelle hin. Das heißt, es gibt dort auch Menschen, die unrechtmäßig Anteil haben wollen und ich glaube eine der zentralen Herausforderungen wird es sein, dass wir hier auch den bestmöglichen Schutz für die Menschen gewährleisten“, so Kogler.

Karriere begann als Sicherheitswachebeamter

Kogler begann seine Karriere 1984 bei der Bundespolizeidirektion Wien als Sicherheitswachebeamter. Neben seiner Tätigkeit bei der Exekutive schloss der am 3. Oktober 1964 in St. Lorenzen am Wechsel geborene Steirer zwei Studien ab. 2002 absolvierte er an der Universität Wien mit einer Fächerkombination mit Schwerpunkt Rechtswissenschaften den Magister der Philosophie. 2007 beendete er an der Fachhochschule Wiener Neustadt das Masterstudium „Personalmanagement- und Organisationsentwicklung“.

1997 führte Koglers Karriere von der Bundespolizeidirektion Wien ins Innenministerium zum ehemaligen Gendarmeriezentralkommando, wo er bis Februar 2000 tätig war, ehe er ins Burgenland wechselte. 2002 bis 2003 war er Bezirksgendarmeriekommandant in Neusiedl am See, bis 2005 stellvertretender Landesgendarmeriekommandant für das Burgenland und ab Juni 2005 stellvertretender Landespolizeikommandant.

2008 kehrte Kogler ins BMI zurück, wo er Sektionsleiter-Stellvertreter der Sektion II in der Generaldirektion für die Öffentliche Sicherheit wurde. Mit 1. Jänner 2011 wurde Kogler dann zum Leiter der Gruppe Organisation, Dienstbetrieb und Einsatz bestellt. Sein Amt als Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit trat er 2013 an.

Offizielle Ernennung durch Bundespräsidenten

Nachdem eine formale Entscheidung über die Nachfolge des Landespolizeidirektors getroffen worden ist, werden nun der Zentralausschuss und das Bundeskanzleramt in seine Bestellung eingebunden. Die offizielle Ernennung erfolgt durch den Bundespräsidenten.

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