Bereits 20 Prozent weniger Ernte

Die Trockenheit hat in der Landwirtschaft erste Schäden angerichtet. Die Landwirtschaftskammer rechnet mit 20 Prozent weniger Ertrag. Um einen Futtermittelengpass zu vermeiden, werden Grünbrachen als Futterflächen freigegeben.

„Selbst, wenn es in den nächsten Tagen regnet, können Schäden, die bereits entstanden sind, nicht mehr ausgeglichen werden“, sagt der Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Ferdinand Lembacher. Betroffen seien alle Getreidearten vom Roggen über die Gerste bis hin zum Weizen.

Nördliche Bezirke besonders betroffen

„Südlich der Donau ist die Situation derzeit noch einigermaßen verträglich. Anders stellt sich die Lage jedoch im Waldviertel und in weiten Teilen des Weinviertels dar“, erklärt Lembacher. Im Bezirk Horn habe es seit Jahresbeginn um 47 Prozent weniger geregnet als im langjährigen Durchschnitt. „Im Bezirk Zwettl waren es um 42 Prozent weniger und im Bezirk Waidhofen an der Thaya um 36 Prozent weniger.“

Betrachtet man den Zeitraum von 1. Mai bis heute, gab es im Bezirk Horn sogar um 72 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt. „Das ist deshalb ein großes Problem, weil die Pflanzen in diesem Zeitraum den Hauptteil ihrer Entwicklung durchlaufen“, so der Pflanzenbaudirektor gegenüber noe.ORF.at.

Lembacher geht aus heutiger Sicht von einer Ernte aus, die 20 Prozent unter dem Durchschnitt und 30 Prozent hinter der Ernte des Vorjahres liegen werde, „wobei man dazu sagen muss, dass das vergangene Jahr ein gutes Jahr war.“

Einbußen im zweiten und dritten Schnitt

Um zumindest einer drohenden Futtermittelknappheit vorzubeugen, gab Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) Grünbrachen, also Flächen, die in diesem Jahr nicht für die Produktion gedachtet sind, als Futterflächen frei. Die anhaltende Trockenheit wirkt sich immer mehr auch auf den Grünlandbestand aus. Vor allem beim zweiten und dritten Schnitt seien Ertragseinbußen zu erwarten, hieß es in einer Aussendung des Landwirtschaftsministeriums.

Links: