Fernkälte macht Klimaanlagen Konkurrenz

Zum Kühlen von Gebäuden entscheiden sich immer mehr Betriebe für die Nutzung von Fernkälte. Der Absatz hat sich in den vergangenen Jahren versechsfacht. Energieversorger wie die EVN wollen die Fernkälteleistung ausbauen.

Fernkälte wird nicht mit Strom produziert, wie bei herkömmlichen Klimaanlagen, sondern sie entsteht aus Fernwärme. Sogenannte Absorptionsmaschinen wandeln die Wärme dabei durch chemische Prozesse in Kälte um. Gegenüber konventionellen Klimaanlagen verbraucht Fernkälte laut Experten deutlich weniger Energie.

In Niederösterreich werden derzeit das Universitätsklinikum St. Pölten von der städtischen Fernwärme sowie die Landeskliniken Baden, Mödling und Mistelbach von der EVN versorgt. Zudem würden sich auch immer mehr Industriebetriebe für Fernkälte entscheiden, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach: „Nachhaltige, grüne Energie wird für unsere Kunden immer wichtiger.“

Kühlung im Winter und Sommer

Fernkälte kann zudem auch das ganze Jahr genutzt werden. Im Winter diene das System etwa zum Kühlen von technischen oder medizinischen Geräten, im Sommer zum Klimatisieren von Gebäuden, teilt der Fachverband Gas Wärme in einer Aussendung mit. Im Vorjahr wurden in Österreich 141 Gigawattstunden Fernkälte verbraucht.

Für die nächsten Jahre erwartet Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverband Gas Wärme, „einen weiteren starken Anstieg“ des Fernkälteabsatzes: „Die Tage über 30 und 35 Grad werden sich häufen.“ Zudem werden an immer mehr Gebäuden Glasfassaden montiert und auch die Komfortwünsche der Konsumenten würden steigen.

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