Pölla: Riesen-Gemeinde nach Zusammenlegung

Die Gemeinde Pölla (Bezirk Zwettl) ist in ihrer heutigen Dimension vor knapp 60 Jahren entstanden. Damals wurden fünf Gemeinden zu einer zusammengelegt. Die Skepsis war zunächst groß. Heute überwiegen die Vorteile.

Der Bürgermeister der Marktgemeinde Pölla ist für ein großes Gebiet zuständig, denn Pölla besteht aus 29 Ortschaften. Damit ist die Gemeinde flächenmäßig so groß wie ein Viertel der Bundeshauptstadt Wien. Die Hälfte des Gemeindegebietes ist nicht besiedelt und erstreckt sich über den Truppenübungsplatz Allentsteig.

Im Blickpunkt Pölla

ORF

Das besiedelte Gemeindegebiet reicht von Krug im Osten bis Waldreichs im Süd-Westen und befindet sich großteils südlich der B38 - doch Pölla war nicht immer so groß, erinnert sich Bürgermeister Günther Kröpfl (ÖVP): „1968 wurden fünf Gemeinden zu einer Marktgemeinde zusammengelegt, das war natürlich mit großer Astregung verbunden und eine Herausforderung in den Köpfen der Menschen. Aber jetzt zeigt sich, dass zum Beispiel die Verwaltung viel einfacher geworden ist und die Zusammenlegung viele Vorteile gebracht hat.“

Skepsis der Bevölkerung war unbegründet

Der frühere Amtsleiter Leopold Hollensteiner erlebte die Situation damals mit. Er sagt, die Skepsis sei eigentlich unbegründet gewesen, das große Problem sei jedoch gewesen, dass jeder einzelne Pfarrort auch seine Schule behalten wollte. Doch das sei nicht möglich gewesen, hätten doch mehrere kleine Schulstandorte wegen der sinkenden Schülerzahlen nicht überlebt. Daher wurden im Zuge der Gemeindezusammenlegung in den einzelnen Orten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

Orte wurden durch Schwerpunktsetzung gestärkt

„Man hat drei Volksschulen zusammengelegt. Jetzt gibt es ein Schulzentrum in Altpölla, der Kindergarten befindet sich in Neupölla, und das Jugendgästehaus steht in Franzen“, so Günther Kröpfl.

Mittlerweile gäbe es auch wieder mehr Kinder in der Gemeinde. Ein leichter Aufwärtstrend sei spürbar, so der Bürgermeister: „In Pölla ist in den letzten fünf Jahren die Talsohle erreicht worden. Wir haben 2016 zum ersten Mal einen Bevölkerungszuwachs und seit 1973 erstmals mehr Geburten als Sterbefälle im Gemeindegebiet.“

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