Schwarz: Bildungsreform ist „kein großer Wurf“

Für Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) ist die neue Bildungsreform ein „erster Schritt“, aber „noch kein großer Wurf“. Für etwa 180.000 Schülerinnen und Schüler endet am Freitag das Schuljahr.

Trotz der geäußerten Kritik fand Bildungslandesrätin Barbara Schwarz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in St. Pölten auch durchaus positive Worte für die in der Bildungsreform geschaffene Autonomie: „Ich kann bei der Flexibilisierung der Unterrichtszeiten in meiner Schule schneller etwas umsetzen. Wenn sich mehrere Lehrkräfte an einer Schule bewerben, können sie von der Schule mit ausgesucht werden. Da kann man besser schauen, wer passt in mein Team, wie kann ich das machen. Das halte ich für sehr sehr wichtig.“

Im Nationalrat sollte die Bildungsreform am Mittwoch im Plenum behandelt und anschließend mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen werden. SPÖ, ÖVP und Grüne hatten im Vorfeld nach langwierigen Verhandlungen ihre Unterstützung angekündigt. Schwarz hatte bereits damals, als die Einigung der drei Parteien verkündet worden war, weitgehend positiv reagiert. Damals hatte sie sich unter anderem erfreut darüber gezeigt, „dass das Bildungspaket nicht den Neuwahlen zum Opfer gefallen ist“ - mehr dazu in Positive Reaktion auf Schulreform (noe.ORF.at; 19.6.2017).

Deutliche Verbesserungen bei Zentralmatura

Bestimmendes Thema der Pressekonferenz war aber der bevorstehende Abschluss des Schuljahres 2016/17 für etwa 180.000 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich. In den Mittelschulen und AHS-Unterstufen schlossen knapp 97 Prozent der Schüler das Jahr positiv ab. 1.145 Schülerinnen und Schüler müssen im Herbst zu Wiederholungsprüfungen antreten.

Eine deutliche Verbesserung gab es heuer jedenfalls bei den Ergebnissen der Zentralmatura. So war 2016 etwa ein Viertel der niederösterreichischen Maturanten bei der schriftlichen Prüfung im Fach Mathematik negativ beurteilt worden - der drittschlechteste Wert im Bundesländervergleich. Nach der sogenannten Kompensationsprüfung lag der Anteil der negativen Prüfungsergebnisse bei knapp zehn Prozent.

An den AHS in Niederösterreich wurden dagegen heuer nur 5,8 Prozent der schriftlichen Mathematik-Arbeiten negativ beurteilt, in ganz Österreich waren es 4,8 Prozent. Auch in den Fächern Deutsch und Englisch schnitten die Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich bei den schriftlichen Prüfungen etwas schlechter ab als im Bundesschnitt, dies gilt sowohl für AHS als auch für BHS.

Heuras: Künftig noch gezieltere Maturavorbereitung

Dennoch: Werden alle Maturaergebnisse berücksichtigt, so zeigt sich eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Johann Heuras, der Präsident des Landesschulrats für Niederösterreich, äußerte sich jedenfalls positiv. So werde belegt, dass die Zentralmatura „in Niederösterreich inzwischen so vorbereitet wird, dass es durchaus gute Ergebnisse gibt“, erklärte Heuras am Mittwoch. Er kündigte an, die Ergebnisse durch eine noch gezieltere Vorbereitung im nächsten Schuljahr weiter verbessern zu wollen.

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