Donauschifffahrt soll effizienter werden

Wissenschafter der Universität für Bodenkultur in Wien erforschten gemeinsam mit dem österreichischen Wasserstraßenbetreiber viadonau die Donau östlich von Wien. Ein Ziel war, die Schifffahrt effizienter zu gestalten.

Von 1998 bis 2014 wurden von der viadonau sechs Pilot-Wasserbauprojekte an der Donau östlich von Wien durchgeführt. In den letzten sieben Jahren wurden diese Projekte inhaltlich von der Universtität für Bodenkultur begeleitet.

Sand in Boot

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Aus der Schifffahrtsrinne wird Kies gebaggert und in tieferen Bereichen versenkt

Nun liegen die Erkenntnisse aus sieben Jahren Flussforschung vor: Wissenschafter erstellten einen Katalog mit wasserbaulichen Maßnahmen. Dieser soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden und umfasst eine Vielzahl an wasserbaulichen Maßnahmen, um die sinkenden Wasserspiegellagen zu stabilisieren, den Lebensraum in den Donau-Auen zu bewahren und die Wasserstraßen-Infrastruktur für den Schiffsverkehr zu verbessern.

Zwei Projekte wurden bereits umgesetzt

Bisher wurden der Uferrückbau bei Witzelsdorf (Bezirk Gänserndorf, Bauumsetzung 2007 bis 2009) und das Pilotprojekt Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck an der Leitha, Bauumsetzung 2012 bis 2014) umgesetzt, bei dem eine Seichtstelle vertieft wurde, um für Schiffe besser passierbar zu werden. Außerdem arbeitet man an einer Renaturierung der Donaunebenarme im Bereich des Nationalparks Donau-Auen. Diese sollen wieder an den Fluss angebunden werden und den Wald wieder stärker mit dem Wasser verbinden, heißt es von Seiten der viadonau.

Vor allem für die Güterschifffahrt seien die zahlreichen seichten Stellen in dem Donauabschnitt östlich von Wien problematisch, weil sie diese meist nur mit einer reduzierten Beladung passieren könnten. Das Ziel sei deswegen, Buhnen so am Ufer anzubringen, dass die Fahrwassertiefe steigt, so die viadonau. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur wurde deswegen ein Berechnungsmodell entwickelt, das zeigt, wie sich Steine in der Donau durch die Strömung bewegen. Daraus ergeben sich flussbauliche Maßnahmen, die sich damit beschäftigen, die Buhnen richtig zu platzieren.

Flussforschung Donau

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Eine Buhne ist ein rechtwinklig zum Strandverlauf in ein Meer vorgebauter oder vom Ufer zur Flussmitte hin errichteter Damm, der dem Küstenschutz oder dem Flussbau dient

Laut Helmut Habersack von der Universität für Bodenkultur gab es drei für die Untersuchung der Fließgewässerdynamik wesentliche Schwerpunkte: „Durch den Einsatz modernster Messtechnik konnten wir viele Methoden verfeinern und so das Verständnis der Abläufe im Fluss verbessern. Darüber hinaus haben wir mehrdimensionale mathematische Modelle entwickelt, um Fließdynamik, Sedimenttransport, Flussmorphologie sowie ökologische Prozesse präzise zu simulieren." Ziel ist es außerdem, „innovative flussbauliche Maßnahmen umzusetzen, die dem Lebensraum und der Wasserstraße Donau östlich von Wien wirtschaftlich und ökologisch zugutekommen“, so Habersack.

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