Reopening der Kunsthalle mit abstrakter Malerei

Nach einjähriger Generalsanierung feiert die Kunsthalle Krems am Wochenende ihr Reopening. Zu diesem Anlass werden gleich drei neue Ausstellungen gezeigt: die große Schau „Abstract Painting Now!“ sowie zwei Installationen.

Bei einer Presseführung am Freitag verwies der künstlerische Direktor Florian Steininger, der „Abstract Painting Now!“ kuratiert hat, auf die Neuerungen in der Kunsthalle Krems. So präsentieren sich das historische Gebäude der Tabakfabrik aus dem Jahr 1852 und die in den 1990ern erfolgten Erweiterungen in technischer Hinsicht modernisiert - von der Klimatisierung über Brandschutz bis zur Neueindeckung.

Das Foyer wurde ebenso umgestaltet wie das - nun offen und großzügig wirkende - Obergeschoß, in die zentrale Halle fällt nun durch eine gläserne Decke das Tageslicht. Mit einer Baustelle muss man dennoch etwa ein Jahr leben - nämlich mit jener vor dem Gebäude. Vis-a-vis wird nämlich die Landesgalerie NÖ errichtet, die im Sommer 2018 eröffnet werden soll.

Abstrakte Malerei im internationalen Kontext

Mit der großen Schau „Abstract Painting Now!“ will Kurator Steininger die aktuelle Situation der abstrakten Malerei im internationalen Kontext beleuchten. Dazu versammelte er etwa 60 künstlerische Positionen - von Tomma Abts über Erwin Bohatsch, Martha Jungwirth und Per Kirkeby bis Heimo Zobernig. Im Fokus steht das ungegenständliche Tafelbild in all seinen Spielarten. Historische Basis der Schau ist die Entwicklung im Anschluss an den Abstrakten Expressionismus, die vor allem von Gerhard Richter und Sigmar Polke getragen wurde.

Tobias Pils Untitled, 2017

Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln, Galerie Eva Presenhuber, Zürich, Galerie Capitain Petzel, Berlin und Tobias Pils, Foto: Jorit Aust

Tobias Pils, Untitled, 2017

Die zentrale Halle wird von dem Werk von Tobias Pils beherrscht: Kuratiert von Verena Gamper verschränkte der Künstler in seiner wandfüllenden Arbeit in Schwarz, Weiß und sämtlichen Zwischentönen abstrakte und figurative Passagen. Auf der obersten Bildebene ruhen drei liegende Schwangere. Parallel zu der Malereiinstallation „Untitled“ ist das Künstlerbuch „Tobias Pils. Doves“ entstanden.

Sébastien de Ganay,  Chor, 2017

Studio Sébastien de Ganay

Sebastien de Ganay, Chor, 2017

„Transposition and Reproduction“ in der Kirche

Als neue Location bespielt die Kunsthalle schließlich die - etwas entfernt in der Altstadt liegende - gotische Dominikanerkirche. Die erste Schau wurde von Andreas Hoffer, vormals bei der Sammlung Essl in Klosterneuburg tätig, kuratiert. Sebastien de Ganay hat für seine Installation liturgische Elemente, allerdings übersetzt in eine zumeist abstrakt-minimalistische Formensprache, benutzt. Spektakulär dabei erscheint die zentrale Bodenarbeit im Mittelschiff in Anlehnung an die Bodenfliesen der gotischen Kathedrale Notre-Dame im französischen Amiens.

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