Ragweed wird per Internet bekämpft
Ragweed, das ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppt wurde, gehört zu den am stärksten allergieauslösenden Pflanzen. Rund ein Fünftel der Allergiker reagiert auf Ragweed. Die Pflanze, die mannshoch werden kann, ist vor allem in Ostösterreich verbreitet, etwa im Marchfeld, dem Weinviertel und der Region südlich von Wien.
Neue Website zu Ragweed
Auf Ragweedfinder.at kann man künftig Funde melden und Informationen abrufen.
Laut Uwe Berger von der Medizinischen Universität Wien gibt es derzeit aber relativ wenige gesicherte Daten über die Verbreitung der Pflanze. Mit einer neuen Website sollen nun umfassende Informationen geboten werden, wie die Pflanze im jeweiligen Wachstumsstadium aussieht. Laien verwechseln Ragweed nämlich häufig mit Beifuß und Goldrute.
Medizinische Universität Wien
Ragweed-Funde sollen gemeldet werden
Ragweed-Funde können auf der Website gemeldet werden. Wissenschaftler überprüfen daraufhin die mitgeschickten Fotos, um Verwechslungen auszuschließen. In der Folge soll eine Landkarte entstehen, die Allergikern Auskunft über die Verbreitung und die Pollenbelastung gibt und auch zuverlässige Prognosen möglich macht.
Die Daten sollen aber auch regelmäßig an das Land Niederösterreich übermittelt werden. Straßenmeistereien und auch Gemeinden können so beauftragt werden, betroffene Stellen rechtzeitig zu mähen, bevor das Ragweed blühen und sich damit weiter verbreiten kann, sagte Berger.
Land NÖ
Noch kein Gesetz zur Bekämpfung von Ragweed
Gesundheitslandesrat Maurice Androsch betont, es sei durch verschiedenste Maßnahmen in den letzten Jahren gelungen, die Steigerung der Ausbreitungsintensität dieser Pflanze einzudämmen. In anderen Ländern wie Ungarn und Frankreich gebe es bereits eigene Gesetze zur Bekämpfung von Ragweed. Das sei derzeit in Niederösterreich noch nicht notwendig, sagte Androsch.
Außerdem gibt die neue Website Auskunft über die richtige Entsorgung der Pflanze. Beim Ausreißen sollte man auf jeden Fall Handschuhe tragen, Allergikern wird außerdem eine Atemschutzmaske empfohlen. Die Pflanze sollte noch vor der Blüte entfernt werden und in einem Plastiksack über den Restmüll entsorgt werden. Hintergrund ist, dass die Samen jahrelang keimfähig bleiben und bei einer Entsorgung über Kompost oder Biomüll weiter verbreitet werden könnten.