Expansion: AUA bildet neue Piloten aus

Erstmals seit sieben Jahren bilden die Austrian Airlines wieder „Ab initio“-Piloten aus, also Pilotinnen und Piloten ohne Flugerfahrung. Das ist notwendig, da das Unternehmen seine Flugzeugflotten expandiert.

Derzeit werden 48 Pilotinnen und Piloten von den Austrian Airlines ausgebildet. Die Fluglinie sucht aber noch weiter und nimmt laufend neue Bewerberinnen und Bewerber auf. Nächstes Jahr will das Unternehmen etwa 100 neue Piloten einstellen.

Neue Flugzeuge erfordern neue Piloten

„Wir haben im Vorjahr zwei zusätzliche Airbus A320 für den Nachbarschaftsverkehr zwischen Österreich und Deutschland bekommen“, erklärte Kapitän Christian Obritzberger, „zusätzlich erhalten wir 2018 ein neues Langstreckenflugzeug. Das wird dann für neue Destinationen eingesetzt - für Tokyo-Narita und Kapstadt.“

Flugzeug Cockpit Ausbildung

ORF

Um diese zusätzlichen Flugzeuge betreiben zu können, braucht das Unternehmen die neuen Piloten. Derzeit besitzt die Fluglinie 80 Flugzeuge und beschäftigt über 1.000 Piloten.

Pilotenausbildung dauert zwei Jahre

Die Ausbildung zum Piloten dauert etwa zwei Jahre und umfasst mehrere Ausbildungsschritte. Zunächst müssen Bewerber ein Aufnahmeverfahren bestehen. Beim Computertest werden Kenntnisse aus Mathematik, Physik oder Englisch abgefragt, genauso wie Koordinationsfähigkeiten. In einem kleinen Flugzeugsimulator müssen die Kandidaten dann räumliche Vorstellungskraft beweisen. Der Kapitän gibt dem Kandidaten Anweisungen und beobachtet den simulierten Flug auf Bildschirmen von außen.

Training in Simulatoren

Bevor es in richtige Flugzeuge geht, üben die angehenden Pilotinnen und Piloten in verschiedenen Flugzeug-Simulatoren.

„Wir testen die fliegerischen Fähigkeiten, einerseits die motorischen, andererseits die navigatorischen Fähigkeiten. In der Fliegerei ist es ganz wichtig, dass man auch im Blindflug ein räumliches Vorstellungsvermögen hat“, erklärt Obritzberger. So muss sich der angehende Pilot nur anhand von sechs Fluginstrumenten orientieren können.

Nur zehn Prozent schaffen Ausbildung

Wird auch dieser Schritt erfolgreich absolviert, folgt eine Persönlichkeitsqualifikation in Deutschland. Nach dem Auswahlverfahren stehen auch theoretische und praktische Ausbildungen in Deutschland und den USA auf dem Programm.

In einem letzten Schritt kommen die angehenden Piloten zurück nach Schwechat und trainieren auf großen Flugzeugsimulatoren. Dabei wird der Pilot für jene Flugzeugtypen eingeschult, in denen er künftig auch in der Realität fliegen wird. Die Selektionsrate ist hoch: Nur etwa zehn Prozent der Bewerber schaffen es, die Ausbildung zu absolvieren.

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