Heimsieg für Kevin Reiterer bei Jetski-EM

Dröhnende Motoren und spektakuläre Sprünge konnte man am Wochenende in Wörth bei Pöchlarn (Bezirk Melk) hautnah miterleben. Bei der Jetski-Europameisterschaft zeigten einige der besten Piloten der Welt ihr Können auf dem Wasser.

Wenn 300-PS-Maschinen mit bis zu 120 km/h über die Wellen gleiten und die besten Freestyler der Welt durch die Lüfte fliegen, dann ist Jetski-Europameisterschaft. Knapp 200 Fahrer waren in Wörth bei Pöchlarn am Start und verwandelten einen ganz normalen Baggersee in ihre eigene Showbühne.

Jetski-Sport hat Aufholbedarf

Zum zweiten Mal wurden in Wörth die EM-Titel vergeben – in nicht weniger als 15 verschiedenen Klassen. Der enorme Fanandrang traf Veranstalter und Obmann des Rennsprit-Jetskiclubs Daniel Lasselsberger unerwartet: „Der Besucheransturm war gewaltig. Das bestätigt, dass wir eine tolle Veranstaltung aufgezogen haben."

Kevin Reiterer

Kev-Racing

Kevin Reiterer

Dabei hat es der Jetski-Sport in Österreich alles andere als leicht. „Wir bemühen uns den Sport populärer zu machen, aber in Österreich ist es schwierig“, erklärt Lasselsberger. „Es gibt kaum Bewilligungen um Jetski zu fahren, weder auf der Donau noch auf den Seen.“ Dass die EM in Wörth überhaupt stattfinden konnte, war einer Sonderbewilligung für Großveranstaltungen zu verdanken.

Kevin Reiterer

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Kevin Reiterer holte seinen sechsten EM-Titel

Reiterer trumpft bei Heimspiel auf

Neben vielen internationalen Stars waren die Augen in Pöchlarn vor allem auf Kevin Reiterer gerichtet. Für den vierfachen Weltmeister aus Bad Fischau (Bezirk Wiener Neustadt) waren die Titelkämpfe ein ungewohntes Heimspiel.

Für den World Cup tourt der 24-Jährige das ganze Jahr über durch die Welt – von China über Thailand bis nach Australien. Reiterers Freude über seinen sechsten EM-Titel war deshalb umso größer. „Es ist einfach etwas komplett anderes vor Heimpublikum zu fahren und Freunde und Familie da zu haben. Das macht es noch cooler mit dem Europameistertitel in den Händen", erzählt Reiterer im Gespräch mit noe.ORF.at.

Unbekannt in Österreich, ein Star in Thailand

Reiterer setzte sich in der Königsklasse Pro-GP klar durch. Von vier Rennen entschied er drei für sich, einmal wurde er Zweiter. Die ohnehin schon lange Erfolgsliste des Niederösterreichers wurde damit noch länger. Während in Österreich nur die wenigsten davon Notiz nehmen, ist das in Übersee anders. Dort zählt Reiterer zu den Stars der Sportart.

„Wenn man in Thailand ankommt und dort schon auf dem Flughafen Autogramme schreiben muss, dann ist das cool", erzählt Reiterer und fügt hinzu: "Aber ich komme immer wieder gerne heim.“ In Ländern wie Australien hat der Jetski-Sport einen völlig anderen Stellenwert. „Dort ist der Jetski fast wie bei uns ein Fahrrad. Da hat jeder Zweite einen zu Hause und fährt mit ihm zu Freunden.“

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Bis zu ein Dutzend Salti auf dem Wasser

Bei den Freestylern zählt nicht die Zeit, sondern die Show. Die besten Piloten bringen bis zu ein Dutzend Salti zustande.

Freestyler liefern große Show

Während es für die Rennpiloten wie Kevin Reiterer auf dem Wasserparcours um jede Hundertstelsekunde geht, steht bei den so genannten Freestylern die Show im Vordergrund. Wer die größere liefert, bekommt die besseren Noten von den Wertungsrichtern und gewinnt.

Bis zu ein Dutzend Salti in Folge bringen die besten Piloten zustande. Zu ihnen zählt auch Bader Alabdulla aus Katar. „Nach dem zehnten Salto erinnere ich mich an gar nichts mehr. Ich konzentriere mich nur auf den nächsten Sprung und eine perfekte Landung. Ich zähle die Tricks niemals mit.“ Der Engländer Daniel Rowen kennt das Geheimnis für einen erfolgreichen Freestyler. „Die Kunst ist, es einfach aussehen zu lassen. Dann sieht es auch gut aus. Aber: Es ist nicht einfach!“

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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