Klassische Tragödie in römischer Ruine

Im Amphitheater von Petronell-Carnuntum wird am 15. Juli Sophokles´ klassische Tragödie „Antigone“ gezeigt. Das Stück des deutschen „Ensemble Persona“ ist eine Wiederaufnahme der erfolgreichen Produktion aus dem Jahr 2013.

Das aus München stammende „Ensemble Persona“ hat sich auf die Fahnen geheftet, mit herausragender Sprachbehandlung die weitreichende Lebensklugheit, die in den großen Texten der Weltliteratur steckt, dem Publikum auf sinnliche Weise und emotional berührend zu vermitteln.

Dies scheint dem Ensemble auch zu gelingen, wenn man die Kritiken zur Aufführung der „Antigone“ in München aus dem Jahr 2013 nachliest: „Insgesamt überzeugt das Ensemble mit einer genau durchdachten, bewegenden Inszenierung, die zum Nachdenken anregt. Die Premierenbesucher sind begeistert: Riesenbeifall für alle Beteiligten.“ (Daniel Kelenburg, Kulturblog München) „Für Freunde des klassischen Theaters unbedingt sehenswert und nachvollziehbar“. (C.M. Meier, Theaterkritiken München)

Antigone in Carnuntum

Art Carnuntum

Zivilcourage - immer ein Thema

Nach dem Fortgang des Ödipus teilen sich dessen Söhne Polyneikes und Eteokles vorerst die Macht in Theben. Nachdem Polyneikes von seinem Bruder vertrieben wurde, sammelt er ein Heer um sich und zieht gegen das „siebentorige“ Theben. Eteokles bleibt an sechs Toren siegreich, am siebenten jedoch töten die Brüder einander. An dieser Stelle setzt Sophokles’ Antigone ein. Antigone folgt ihrem Gewissen. Gegen alle Widerstände begräbt sie ihren toten Bruder Polyneikes. In ihrer bedingungslosen Haltung entlarvt sie die Tyrannei ihres Onkels Kreon und wird so zum mutigen und zeitlosen Vorbild an Zivilcourage.

Antigone sei ein Stück der Stunde, erklärt Piero Bordin, der Intendant von „Art Carnuntum“, denn in Zeiten aufstrebender Autokraten scheint es immer notwendiger zu sein, Fragen nach Zivilcourage und Demokratiebewusstsein umso deutlicher zu stellen. Die Fragen nach Haltung und Charakter seien auch nach 2.500 Jahren Theatergeschichte noch nicht obsolet. Sophokles Antigone wurde vermutlich im Jahr 442 vor Christus uraufgeführt.

Antigone in zeitgemäßer Übersetzung

In der Inszenierung von Tobias Maehler sind unter anderem Eva Gottschaller als Antigone und Peter Kaghanovitch als Kreon zu sehen. Peter Kaghanovitch war schon öfters mit erfolgreichen Inszenierungen von Hansgünther Heyme bei „Art Carnuntum“.

Das Bühnenbild stammt von Simone Haberland, die Kostüme hat Bernt Haberland entworfen. Gespielt wird „Antigone“ in Petronell-Carnuntum in deutscher Sprache in der Fassung von Kurt Roeske. Es gibt nur eine Vorstellung, am 15. Juli um 21.00 Uhr.

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