Austropop-Urgestein Wilfried ist tot

Wilfried Scheutz ist am Sonntag im Alter von 67 Jahren im Krankenhaus Lilienfeld seinem Krebsleiden erlegen. Der Sänger, der in Pressbaum (Bezirk St. Pölten) gelebt hatte, war durch Hits wie „Ziwui, ziwui“ berühmt geworden.

Scheutz war erst 23 Jahre alt, als ihm mit „Woodpecker’s Music“, „Mary, oh Mary“ und „Ziwui, ziwui“ sozusagen ein Hattrick gelang. Dieser große Erfolg ging nicht spurlos an ihm vorüber, wie er in einem seiner Interviews erzählte: „Wenn einer sagt, dass so ein Megaerfolg wie ich ihn damals hatte, nicht dein Leben durcheinander bringt, dann lügt er wie gedruckt“, so der ehemalige EAV-Sänger, der am 24. Juni 1950 in Bad Goisern (Oberösterreich) geboren worden war und zu den Begründern des Austropop zählt.

Wilfried Scheutz

zVg

Wilfried Scheutz begründete in den 1970er Jahren mit Hits wie „Ziwui, ziwui“ und „Mary, oh Mary“ die Austropop- und Dialektwelle mit

Ö1 widmet der Austropop-Legende die „Spielräume“ um 17.30 Uhr. Mehr dazu in oe1.ORF.at

Niederlage und Neuorientierung war der letzte Platz beim Eurovision Song Contest im Jahr 1988. „Da haben mich alle - auch die Leute, mit denen ich am besten befreundet war - wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Das hat mich dann dazu bewogen, mich mit mir auseinanderzusetzen.“ Besondere Freude hatte Scheutz damit, dass sein Sohn Hanibal ebenfalls ins Musikgeschäft eingestiegen ist. Mit ihm hat er auch sein letztes Album mit dem Titel „Gut Lack“ produziert.

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Wilfried „ganz persönlich“

Im „Niederösterreich heute“-Interview sprach Wilfried Scheutz erst vor Kurzem über seine Krebserkrankung.

Öffentlicher Umgang mit Krebserkrankung

Gemeinsam mit seiner Frau Marina Tatic gründete er in seiner Wahlheimat Pressbaum die Vereinsmeierei, einen Kulturverein mit Kulinarik. Mit seiner Krebserkrankung ging er von Anfang an öffentlich um und er hatte bis zum Schluss nicht den Mut verloren. „Mich macht glücklich, wie herzlich die Leute jetzt in der Katastrophe mit mir umgehen, in der ich mich befinde - und es ist eine Katastrophe, man braucht sie nicht wegreden. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich versuche aus dem, was mir im Moment widerfährt, das Positive zu ziehen“, so Wilfried in seinem letzten Interview mit noe.ORF.at. Am Sonntag starb er am späten Nachmittag im Alter von 67 Jahren im Krankenhaus Lilienfeld.

Marina Watteck, noe.ORF.at

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