Fußball startet in „Übergangssaison“

Nach der Ligareform mit neuen Strukturen beginnt das heurige Fußballjahr mit besonderen Vorzeichen. Auf die Bundesligisten Admira und St. Pölten wartet eine herausfordernde Saison ohne Fixabsteiger.

Mit der Spielzeit 2017/2018 wird in Österreichs Profifußball das alte Ligasystem verabschiedet und durch neue Strukturen ersetzt. Im kommenden Jahr wird die Bundesliga auf zwölf Vereine aufgestockt und in der Ersten Liga werden 16 Klubs antreten. Damit ist heuer die Chance, in die höchste Spielklasse aufzusteigen, so groß wie nie. Während zwei Plätze fix vergeben werden, wird ein dritter über eine Relegation besetzt, in der der Bundesliga-Letzte auf das drittbeste Team der Ersten Liga trifft.

Admira will aus wenig viel machen

Die niederösterreichischen Bundesligisten bleiben trotz eines „entschärften“ Abstiegskampfs bescheiden. Admira-Trainer Damir Buric will den Weg, der in der vergangenen Saison eingeschlagen wurde, fortsetzen. „Wir definieren uns als Ausbildungsverein und wollen vor allen Dingen in der Bundesliga bleiben. Die letzte Saison war gut aber wir müssen realistisch bleiben. Unsere Konkurrenten haben auf dem Transfermarkt nicht geschlafen“, so der Kroate, der auch den Verkauf von Torjäger Christoph Monschein kompensieren muss.

Mondschein

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Monschein wird Admira fehlen

„Finanziell können wir trotzdem keine großen Sprünge machen und haben gesichtet, was möglich ist. Was uns gefehlt hat, ist ein schneller Angreifer“, so Buric. Abhilfe, so hofft man, soll die Verpflichtung von Marin Jakolis schaffen. Der 20-jährige Kroate spielte zuletzt für den belgischen Zweitligisten KSV Roeselare. Abgesehen davon, will man vor allem die eigenen Akademiespieler forcieren. „Wir machen wenig, versuchen aber aus wenig viel zu machen“, so Buric über die Admira-Transferpolitik.

SKN St. Pölten im Umbruch

Beim SKN St. Pölten hofft man nach der turbulenten, ersten Bundesliga-Saison, mit monatelangem Abstiegskampf, auf eine ruhigere Spielzeit. Mit dem neuen Sportchef Markus Schupp kam frischer Wind auf der Funktionärsebene. Zudem trennte man sich von zehn Spielern. Für Trainer Jochen Fallmann hat der Klassenerhalt oberste Priorität. „Wenn wir mit unseren Mitteln in der Bundesliga bleiben, dann denke ich, dass wir von einer erfolgreichen Saison sprechen können.“

Dass man von Beginn an gefordert sein wird, hat die erste Cuprunde gezeigt, in der die St. Pöltner als einziger Bundesligist scheiterten. Nach den Abgängen von Cheikhou Dieng, Manuel Hartl, Marco Perchtold oder auch Stürmer Kevin Lukassen muss sich eine stark verjüngte Mannschaft erst finden. „Wir haben bis auf zwei Spieler den Stamm halten können, haben offene Stellen mit Jüngeren nachbesetzt. Sicher haben wir an Erfahrung eingebüßt, das war uns aber bewusst“, so der SKN-Trainer.

Rope Riski

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Neuer Stürmer Roope Riski

Die Hoffnungen ruhen auf den Neuzugängen. In der Offensive könnten der Finne Roope Riski und Mainz-Leihgabe Devante Parker für neue Impulse sorgen. Außerdem wurde mit Ex-FAC-Spieler George Davis aus Sierra Leone eine weitere Alternative für die Flügel verpflichtet. Daneben wäre auch die Abwehr verbesserungswürdig. Mit 60 Gegentreffern war der SKN negativer Spitzenreiter der vergangenen Bundesliga-Saison.

Mählich: „Aufstieg im Hinterkopf“

Bundesliga, 1. Runde:

Samstag, 22.7.2017, 18:30 Uhr: LASK - FC Flyeralarm Admira. Sonntag, 23.7.2017, 19:00 Uhr: SK Puntigamer Sturm Graz - SKN St. Pölten

Erste Liga, 1. Runde:

Freitag, 21.7.2017, 20:30 Uhr: SV Guntamatic Ried - SC Wiener Neustadt, live in ORF Sport Plus

In der Ersten Liga startet der SC Wiener Neustadt in die erste Saison unter Neo-Trainer Roman Mählich. Obwohl seine Premiere auf der Seitenlinie im Cup gegen Amstetten nicht nach Wunsch verlief, schielen die Neustädter mit einem Auge auf die Aufstiegsplätze. „Wenn alles optimal läuft, wir unser Potenzial voll ausschöpfen und die Favoriten straucheln, dann können wir vielleicht anklopfen“, gibt sich Mählich vorsichtig optimistisch.

Mählich gibt Richtung vor

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Mählich gibt Richtung vor

„Ich glaube, es nicht vermessen, dass auch wir als kleinerer Klub mit der Ligareform spekulieren. Klar ist das ambitioniert, aber wir wollen mit dem Aufstieg im Hinterkopf in die Saison gehen“, so Mählich. Auf dem Papier ist diese Zielsetzung nicht ungerechtfertigt. Die Neustädter liegen im Ranking der teuersten Kader der Ersten Liga auf Platz vier. Prominenteste Verpflichtung unter den insgesamt elf Neuzugängen ist der ehemalige Rapid-Angreifer Hamdi Salihi.

Christoph Gregorites/ noe.ORF.at