Gemeinden geht das Trinkwasser aus

Aufgrund der Trockenheit wird in vielen Gemeinden das Trinkwasser knapp. Die EVN versorgt bereits 49 Orte mit sogenanntem Zuschusswasser. In Retz (Bezirk Hollabrunn) ist das Gießen und Autowaschen mit Trinkwasser untersagt.

Die EVN verlegte die Leitungen für Zuschusswasser extra, um bei Wasserknappheit aushelfen zu können. Betroffen sind von der Knappheit derzeit unter anderem Eggenburg (Bezirk Horn), Schrattenthal (Bezirk Hollabrunn) und Haslau-Maria Ellend (Bezirk Bruck an der Leitha).

Brunnenbesitzer steigen auf öffentliche Leitung um

Die Stadtgemeinde Retz kann die Einwohner noch über die eigenen Wasserwerke mit Trinkwasser versorgen. Weil viele Hausbrunnen aber austrocknen, steigen momentan mehr und mehr Menschen, die sich normalerweise selbst versorgen, auf die öffentliche Wasserleitung der Stadtgemeinde um. „Seit April hat es nicht mehr geregnet“, sagt Winzer Johann Kurzreiter aus der Katastralgemeinde Unternalb, „die ganze Region leidet unter dem Austrocknen der Brunnen. In meinem Brunnen ist der Wasserstand seit April um circa einen Meter gefallen.“

Kurzreiter bezieht daher nun das Trinkwasser - wie viele andere auch - von den Retzer Wasserwerken. Dort sinken aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Pegel in den Sammelbehältern. Die Situation sei noch nicht dramatisch, sagt Bürgermeister Helmut Koch (ÖVP), als reine Vorsichtsmaßnahme habe man nun allerdings das Blumengießen und Autowaschen mit Trinkwasser untersagt. „Wir hatten in Retz heuer erst 140 Millimeter Niederschlag, das ist sehr wenig. Bevor wir ein Problem haben, habe ich diese Maßnahme gesetzt“, so Koch. „Wir haben an den Zählern gesehen, dass über Nacht 20 Prozent mehr Verbrauch ist. Das kann nur von den privaten Haushalten sein.“

Maßnahmen in Retz „bis nächsten Monat“ aufrecht

Die Stadtgemeinde, die laut Bürgermeister Koch im Wachsen begriffen ist, fand vor zwei Jahren einen neuen Brunnenstandort, der 2018 in Betrieb genommen werden soll. Der Appell an die Bewohner, sparsamer mit Trinkwasser umzugehen, soll zumindest so lange aufrecht bleiben, bis die nächsten größeren Niederschlagsmengen in Retz eintreffen - laut Koch „voraussichtlich bis nächsten Monat“.

Links: