Strom-Abdeckhauben sollen Kaiseradler schützen

Seit zwei Jahren gibt es ein Programm von BirdLife Österreich und Netz NÖ zum Schutz der Kaiseradler. Im Raum Laa/Thaya (Bezirk Mistelbach) werden auf 5,5 Kilometern Leitungslänge Strommasten mittels Abdeckhauben geschützt.

„Damit schaffen wir im nördlichen Laaer Becken einen großen, sicheren Bereich für den Kaiseradler. 95 Prozent der Leitungen in diesem Gebiet sind dann entweder durch Vogelschutzhauben gesichert oder überhaupt bereits als Erdkabel verlegt“, so Robert Essbüchl, Geschäftsführer von Netz Niederösterreich, einer 100-Prozent-Tochter der EVN.

Kaiseradler

Richard Katzinger

Die gefährdeten Kaiseradler sollen geschützt werden

In Mitteleuropa gibt es nur mehr etwa 250 Kaiseradler-Brutpaare. Davon zogen heuer in Österreich 18 Brutpaare mehr als 30 Jungvögel auf. „Im Laaer Becken, dem March-Vorland und der Donau-Auen östlich und westlich von Wien finden sich alljährlich die meisten Horste“, erklärt Remo Probst, Projektleiter bei Birdlife Österreich.

Strommast: Tödliche Gefahr für viele Vogelarten

Das Leben in freier Wildbahn sei für die Kaiseradler jedoch voller - meist durch den Menschen verursachter - Gefahren. „Es liegt somit auf der Hand, warum dieser extrem gefährdete Vogel verstärkten Schutz benötigt“, so Probst. Untersuchungen ergaben, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an besonders geschützten Vogelarten wie Uhu, Kaiser-, See- und Steinadler, Milane, Weiß- und Schwarzstörche tödlichen Stromschlägen zum Opfer fällt.

Strommasten EVN Netze NÖ

Netze NÖ

120.000 Euro werden in die Anbringung von Vogelschutzhauben investiert

Mit ihrem gemeinsamen Projekt in Niederösterreich zeigen BirdLife Österreich und Netz Niederösterreich erstmals, wie mit dem Anbringen von Abdeckhauben die Gefahrenquelle tödlicher Stromschläge für die Vogelwelt entschärft werden kann.

„Die Gefahr liegt darin, dass große Vögel beim Abflug von einem Strommast mit ihren langen Schwingen kurze Isolatorenstrecken überwinden können und dabei in den Stromkreis geraten und sterben,“ erklärt Probst. Insgesamt sollen im Projektgebiet alle Strommasten - das sind über 150 - mit Vogelschutzhauben versehen werden. Die Kosten für das gesamte Projekt liegen bei etwa 120.000 Euro.

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