250.000 Bürger gestalten ihre Dörfer

Die Initiative „Dorf- und Stadterneuerung“ ist mittlerweile die größte Bürgerbeteiligungsoffensive des Landes. Etwa 250.000 Menschen beteiligen sich aktiv an geförderten Aktionen und Projekten, um ihre Orte weiterzuentwickeln.

Im Zuge der „Dorf- und Stadterneuerung“ wurden seit 1984 mehr als 6.200 Projekte in 492 von 573 Gemeinden umgesetzt. „Diese wurden mit 72 Millionen Euro finanziell unterstützt“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Donnerstag in einem Pressegespräch in St. Pölten.

880 Vereine verfügen im Rahmen der „Dorf- und Stadterneuerung“ über insgesamt mehr als 100.000 Mitglieder. 250.000 Menschen sind laut Mikl-Leitner aktuell an der Umsetzung von Projekten, etwa zum Thema Mobilität oder zur Ortskernbelebung, beteiligt.

Landesweiter Projektwettbewerb bis September

Mikl-Leitner zog am Donnerstag nicht nur Bilanz, sondern betonte auch, die Initiative von Altlandeshauptmann Erwin Pröll fortsetzen und weiterentwickeln zu wollen. „Weil wir sehen, dass dadurch sehr viel an Potential entsteht und vor allem sehr viel an Innovationskraft entwickelt werden kann.“

So stehen auch heuer wieder Wettbewerbe, Aktionen und Initiativen am Plan, unter anderem der landesweite Projektwettbewerb. Bis 30. September können Vereine, Gemeinden und Kleinregionen in den Kategorien „Soziale Dorferneuerung“, „Dorf- & Stadtökonomie“, „Zentrumsentwicklung“ und „Ganzheitlichkeit“ ihre Konzepte einreichen. Der Sieger der letztgenannten Sparte wird 2018 am europäischen Dorferneuerungswettbewerb teilnehmen.

Zusätzliche Förderung für Ortskernbelebung

In Umsetzung befinden sich bereits kleine und soziale Initiativen der Aktion „Stolz auf unser Dorf“, mit denen laut der Landeshauptfrau die Nachbarschaftshilfe unterstützt werden soll. 60 Vereine nahmen heuer teil, sie erhalten die Hälfte der Kosten beziehungsweise bis zu 1.000 Euro pro Projekt. Bis Ende September müssen die Projekte realisiert werden.

Mikl-Leitner umriss auch die „Ortskernbelebung“. Sie verwies dabei auf ein von der Landesregierung im April beschlossenes Budget von sieben Millionen Euro. Das Geld fließt in die niederösterreichweite Ausrollung der Flächenmanagementdatenbank zur Erfassung von freien Gebäuden, in die Verlängerung der Finanzsonderaktion zum Ankauf von leer stehenden Immobilien durch Gemeinden bis Ende 2018 und die Anhebung der Wohnbauförderung für Vorhaben im Ortskern um 5.000 Euro - mehr dazu in Sieben Millionen Euro für Ortskernbelebung (noe.ORF.at; 6.4.2017).

Das Thema Digitalisierung werde die Gemeinden ebenso treffen, sagte die Landeshauptfrau. Sie wolle demnächst im Rahmen der Initiative den Gemeinden ein Konzept dazu vorlegen. „Es wird uns zukünftig sehr beschäftigen, Niederösterreich in der digitalen Welt zu positionieren. Da ist es natürlich auch wichtig, die Menschen vor Ort mitzunehmen“, so Mikl-Leitner.

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