Lkw-Verkehr steigt überdurchschnittlich

Der Verkehr auf den Autobahnen und Schnellstraßen nimmt generell zu. Jetzt kritisiert der Verkehrsclub Österreich aber, dass vor allem der Lkw-Verkehr stärker zugenommen hat als das Wirtschaftswachstum.

Der Ausbau der Autobahnen und die günstigen Spritpreise seien für den starken Anstieg des Lkw-Verkehrs hauptverantwortlich, kritisiert Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Diese würden den Transport auf der Straße attraktivieren. Dazu kämen mangelnde Kontrollen des Schwerverkehrs, unter anderem auf Lohndumping, so Gansterer. Laut VCÖ nahm bei 84 von 109 ausgewerteten Zählstellen der Asfinag der Lkw-Verkehr im ersten Halbjahr 2017 um mehr als zwei Prozent zu, bei 41 um mehr als vier Prozent.

Nord- und Südautobahn besonders betroffen

Besonders stark nahm der Lkw-Verkehr im ersten Halbjahr 2016 auf der Nordautobahn (A5) zu: Hier waren 5,8 Prozent mehr Lkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In absoluten Zahlen sind auf der Südautobahn (A2) bei Biedermannsdorf (Bezirk Mödling) die meisten Lastwagen unterwegs, hier spricht man beim VCÖ von mehr als 12.300 Lkw pro Tag.

Besonders deutlich könne man die Zunahme des Schwerverkehrs im fünf-Jahres-Vergleich sehen: Da zeigen sich Steigerungen von 18 Prozent auf der Südautobahn (A2) bei Wöllersdorf-Steinabrückl (Bezirk Wiener Neustadt). Auf der Nordautobahn (A5) wurden sogar um 40 Prozent mehr Lkw gezählt, als im ersten Halbjahr 2012, heißt es beim Verkehrsclub.

Der VCÖ fordert deshalb nicht nur verstärkte Lkw-Kontrollen hinsichtlich Sicherheit und Einhaltung der Abgasgrenzwerte, sondern ein umfassendes Maßnahmenpaket. Denn derzeit komme der Schwerverkehr nur für einen Teil der verursachten Schäden an Infrastruktur, Umwelt und Gesundheit auf, kritisiert der Verkehrsclub.

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