Allegro Vivo belebt Wirtschaft im Waldviertel

Mit dem Festival Allegro Vivo ist das Waldviertel derzeit ein Zentrum der Kammermusik. Touristiker sprechen auch von einem Mehrwert für die Wirtschaft. Alleine in der Region Horn werden über 8.000 Nächtigungen verbucht.

Sechs Wochen lang geht das Festival mit namhaften Künstlern über die Bühne - mehr dazu in „Spiel.Freude“ ab Freitag bei Allegro Vivo (noe.ORF.at; 3.8.2017). Tausende Besucher werden laut Veranstalter heuer wieder erwartet. Auch 530 junge Musikerinnen und Musiker aus 40 Nationen reisten am Wochenende an, um an den Sommerkursen von Allegro Vivo teilzunehmen.

„Kultur ist ein wichtiger Vorreiter, auch für wirtschaftliche Aspekte“, sagt Nikolaus Straka, Geschäftsführer von Allegro Vivo, gegenüber noe.ORF.at. „Alleine die Teilnehmer der Sommerakademie bringen aufgrund der Unterbringungs- und der Verpflegungssituation einen enormen wirtschaftlichen Benefit.“

Junge Musiker

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Mit 530 Teilnehmern an der Sommerakademie verzeichnet das Festival einen neuen Rekord

Positive Effekte für Hotels und Gastronomie

Die jungen Teilnehmer sind unter anderem im Bundesschülerheim in Horn sowie im Stadthotel, das um diese Zeit immer ausgebucht ist, untergebracht. „Wir haben mitunter das Problem, dass Konzertbesucher, die sich zu spät anmelden, keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr in Horn haben. Die müssen dann schon weit ins Kamptal nach Krems oder in den Norden Richtung Geras (Bezirk Horn) fahren, weil hier vor allem durch die Sommerakademie alles belegt ist“, sagt Straka. Viele würden zudem mit ihren Familien anreisen und in privaten Pensionen in der Region wohnen.

„Die 39. Auflage von Allegro Vivo ist - wie in den Jahren zuvor - ein Festival, das für das gesamte Waldviertel, speziell für die Region rund um Horn, eine enorme wirtschaftliche und touristische Bedeutung hat“, heißt es beim Waldviertel Tourismus. Neben der Hotellerie profitiere auch die Gastronomie vom Festivaltreiben.

Schmuckgeschäft Strassberger

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Viele Musiker kaufen bei Strassberger Souvenirs

„Bei uns ist schon sehr viel mehr los. In Zahlen kann ich es nicht genau nennen, aber ich würde schon sagen, dass es ein wichtiges Standbein für unser Sommergeschäft ist“, sagt Cornelia Knell vom Landgasthof Knell in der Gemeinde Mold (Bezirk Horn). Nur wenige Kilometer von Horn entfernt sind hier ebenfalls einige Künstler untergebracht und auch Festivalgäste nehmen auf ihrem Weg von und nach Horn im Gasthaus eine Stärkung zu sich.

Festival sucht regionale Partner

In der Festivalzeit steigern auch die Geschäfte in der Horner Innenstadt ihre Umsätze. Souvenirs sind besonders gefragt, weiß Franz Strassberger, der ein Schmuckgeschäft führt. Das Festival bringe einiges an Bewegung, sagt Strassberger. „Es bringt viele Menschen und belebt etwas die Wirtschaft.“ Auch im Haarstudio Gabor ist die Festivalstimmung zu spüren. Schon seit Jahren kommen Musiker und Künstler, beispielsweise vor Konzerten, zum Friseur und lassen sich dort die Haare machen.

Nach Angaben von Waldviertel Tourismus zählt das Festival jährlich 8.000 Besucherinnen und Besucher. Festival-Geschäftsführer Straka ist es vor allem wichtig, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. „Wir bemühen uns hier in der Region unsere Partner zu finden“, so Straka. So werden beispielsweise die Programmhefte von der örtlichen Druckerei produziert. „Mit den Aufträgen bringt das Festival Schwung in unsere Druckerei“, sagt Peter Berger von der gleichnamigen Druckerei.

Programmheft Allegro Vivo

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Seit 35 Jahren werden in der örtlichen Druckerei die Programmhefte gedruckt

Nicht nur Horn wird in den nächsten sechs Wochen belebt. Insgesamt finden 55 Konzerte an 28 Spielstätten statt. „Horn ist die Festivalstadt und die Konzerte weiten sich auf das gesamte Waldviertel aus. Hier haben wir viele Kooperationspartner, das funktioniert sehr gut“, so Straka.

Martina Gerlitz, noe.ORF.at

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