Rosenkranz: „Trennung unvermeidbar“

Barbara Rosenkranz und die FPÖ gehen nach fast 30 Jahren getrennte Wege. Die langjährige Abgeordnete wird bei der Nationalratswahl für die „Freie Liste Österreichs“ antreten. Für sie war die Trennung von der FPÖ „unvermeidbar“.

Die „Entfremdung“ sei schon so weit gediehen, „dass eine Trennung unvermeidbar war“, sagte Rosenkranz bei einer Pressekonferenz am Montag. Per E-Mail gab sie nach 28 Jahren ihren Austritt aus der FPÖ bekannt - mehr dazu in Barbara Rosenkranz tritt für Schnell an (noe.ORF.at; 7.8.2017).

Karl Schnell und Barbara Rosenkranz

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Karl Schnell und seine Kandidatin Barbara Rosenkranz

Nun wage sie den „Sprung ins kalte Wasser“. Bei der FPÖ wäre die Parlamentskarriere von Rosenkranz beendet gewesen: Dort war sie für keine Liste mehr vorgesehen, gab Generalsekretär Herbert Kickl bekannt. Die zehnfache Mutter, die zum rechten Rand der FPÖ zählte, trat 2013 nach der Wahlschlappe als Landesparteiobfrau der FPÖ Niederösterreich, die sie zehn Jahre lang war, zurück.

Rosenkranz galt als „standhafte Blaue“

Im Herbst 2013 kam sie in den Nationalrat zurück, in den sie 2002 unter Schwarz-Blau erstmals eingezogen war. Rosenkranz galt als „standhafte Blaue“, harrte sie doch 2006 nach der Abspaltung des BZÖ wochenlang als letzte blaue Bastion im orange umgefärbten Klub aus. Damals stimmte sie auch als einzige der 183 Abgeordneten gegen den EU-Vertrag von Lissabon.

2010 wurde ihre Standhaftigkeit mit der Präsidentschaftskandidatur belohnt. Als Gegenkandidatin Heinz Fischers kam Rosenkranz, die im Wahlkampf mit kritischen Anmerkungen zum Verbotsgesetz auffiel, aber auf nur 15,24 Prozent, das schlechteste Ergebnis aller FPÖ-Hofburg-Kandidaten.