Mutter nach Tod ihres Babys enthaftet

Sechs Monate nach dem Tod eines Babys ist dessen Mutter aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Gegen sie bestehe kein dringender Tatverdacht mehr. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrieren sich auf den Vater.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt seit Februar wegen des Verdachts des Mordes - mehr dazu in Nach Tod eines Babys: Eltern unter Mordverdacht (noe.ORF.at; 14.2.2017). Eine Obduktion des dreieinhalb Monate alten Buben ergab, dass dieser an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas gestorben ist. „Die wesentliche Frage dabei ist, wann diese Verletzungen zugefügt worden sind“, erklärt Leopold Bien, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Laut einem Ergänzungsgutachten eines Gerichtsmediziners lasse sich dieser Zeitpunkt nicht eindeutig feststellen. „Dazu kommt, dass die zeitliche Abfolge vor der Einlieferung des Kindes ins Krankenhaus so war, dass die Mutter nicht mehr in der Wohnung war, der Vater aber schon, weshalb gegen die Mutter kein dringender Tatverdacht mehr besteht“, erläutert Bien.

Die neuen Erkenntnisse führten am Montag dazu, dass die Frau im Zuge einer Haftprüfung aus der Untersuchungshaft entlassen wurde. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf den Vater des Kindes: „Hier ist noch ein psychiatrischen Gutachten ausständig. Wir rechnen damit, dass es Ende August vorliegt“, sagte Bien gegenüber noe.ORF.at und bestätigte damit einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“.

Ärzte stellten Schädelbruch fest

Der Säugling wurde Mitte Februar in einem lebensbedrohlichem Zustand ins Spital gebracht und von St. Pölten ins SMZ Ost nach Wien überstellt, wo er letztlich starb. Die Ärzte stellten unter anderem einen Schädelbruch fest und schlugen in weiterer Folge Alarm - mehr dazu in Staatsanwalt ermittelt nach Tod eines Babys (noe.ORF.at; 13.2.2017).

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