Kraftwerk Greifenstein erhält Fischwanderhilfe
Im April 2016 fiel laut Donau-Kraftwerksbetreiber Verbund der Startschuss für den Bau der Fischwanderhilfe. „Jedes Kraftwerk ist ein unüberwindliches Hindernis für Fische und schränkt den Lebensraum ein. Für eine gesunde Vermehrung und für den Artenreichtum müssen wir diese Lebensräume wieder öffnen“, sagte Sprecher Florian Seidl gegenüber noe.ORF.at.
Nicht zuletzt war eine EU-Wasserrichtlinie für den Bau ausschlaggebend, denn sie verlangt die Barrierefreiheit bei Kraftwerken bis 2020. Zudem sei es eine Maßnahme des Projektprogramms „LIFE + Netzwerk Donau“. Dabei steht die Fisch-Passierbarkeit der Donaukraftwerke sowie die Verbindung bestehender Renaturierungsprojekte an der Donau im Vordergrund.
Verbund
Umgehungsbach fast vier Kilometer lang
Der neue Umgehungsbach soll knapp vier Kilometer lang sein und vollständig auf der Kraftwerksinsel verlaufen. Er soll um das Kraftwerk herum entlang des linken Donauufers führen und nach dem Kraftwerk wieder in die Donau münden.
14,5 Meter zwischen dem Wasserniveau stromauf und jenem stromab des Kraftwerks werden damit überbrückt. „So soll den Fischen eine ungehinderte Wanderung ermöglicht werden“, so Seidl.
Verbund
Fischwanderhilfe kostet sieben Millionen Euro
Die Fischwanderhilfe werde unabhängig vom berühmten „Gießgang“ der Greifensteiner Au verlaufen, sagte Seidl. Der „Gießgang“ schafft einen natürlichen Wasserspiegel für die Au. Aufgrund ihres Artenreichtums steht sie unter Naturschutz, „allerdings ist sie kein Gewässer, das die Fische zum Wandern benutzen können“, so Seidl.
Der Bau kostet sieben Millionen Euro. Verbund, die Europäische Union, das Umweltministerium sowie das Land Niederösterreich und der Niederösterreichische Landesfischereiverband teilen sich die Kosten. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2018 geplant.