Bundesheer: „Keine Fehler der Ausbildner“

Nach dem Tod eines Rekruten verteidigte Heeressprecher Michael Bauer am Dienstag mit Verweis auf einen Erstbericht die Ausbildner. Vergangene Woche hatte sich herausgestellt, dass der Soldat an einem Infekt gelitten haben soll.

Im Erstbericht, der bereits 24 Stunden nach dem Tod des 19-jährigen Rekruten vorlag, seien jedenfalls „keinerlei Verfehlungen“ der Vorgesetzten festgestellt worden, hielt Bauer fest. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis war Überhitzung des Körpers die Todesursache. Bei einer Blutuntersuchung des verstorbenen Rekruten wurde außerdem ein akuter Infekt festgestellt - mehr dazu in Toter Rekrut: Blutuntersuchung ergab Infekt (noe.ORF.at; 11.8.2017).

Die Untersuchungskommission des Bundesheeres unter dem Vorsitz des Salzburger Gerichtspräsident Hans Rathgeb arbeite jedenfalls „sehr genau und akribisch“, sagte Bauer: „Wir als Bundesheer, das zu Recht so stark im Fokus der Medien und Öffentlichkeit steht, haben ein größtes Interesse daran, dass dieser Fall lückenlos aufgeklärt wird“ - mehr dazu in Toter Rekrut: Heer setzt Sonderkommission ein (noe.ORF.at; 9.8.2017).

Ausreichend Beschwerdemöglichkeiten

Im Zuge des Todesfalles wurde auch Kritik am generellen Umgangston der Ausbildner mit Grundwehrdienern laut. Bauer hielt fest, dass jeder Grundwehrdiener das Recht habe, ordentlich behandelt zu werden. Sollten Soldaten ungerecht behandelt werden, gebe es ausreichend Möglichkeiten zur Beschwerde, meinte Bauer: „Das Bundesheer ist die einzige Institution in Österreich, wo man sich anonym beim Parlament beschweren kann und sich die Abgeordneten dann damit beschäftigen.“

Zudem gebe es seit der Wehrdienstreform 2014 ein internes Feedback-System. „Dabei fragen wir jeden Grundwehrdienst am Beginn, in der Mitte und am Ende seiner Ausbildung, wie er seinen Grundwehrdienst erlebt“, sagte Bauer. Das Ergebnis: 80 Prozent der Soldaten würden angeben, ihren Vorgesetzten zu vertrauen.

Links: