Schwechat lehnte Multiversum-Kaufangebot ab

Die Stadtgemeinde Schwechat hat ein Kaufangebot für das Multiversum abgelehnt. Der Preis von zehn Millionen Euro sei zu niedrig. Die Stadtgemeinde will nun die Auslastung der Halle steigern und so ein höheres Offert erzielen.

„Mir ist klar, dass in der Vergangenheit rund um das Multiversum Fehler gemacht wurden. Ich weiß aber auch, dass diese Hallen einen großen und hohen Wert darstellen“, erklärte Bürgermeisterin Karin Baier (SPÖ). „Daher kann ich im verantwortlichen Umgang mit dem Geld aller Schwechaterinnen und Schwechater mit einem Kaufpreis dieser Höhe nicht leben.“

„Überparteilicher Entscheid“

Die Stadtgemeinde wurde im Vorjahr Alleineigentümerin der Multiversum Schwechat Betriebs GmbH und leitete eine Käufersuche ein. Nach ersten Sichtungen der Kaufangebote hätten sich zwei ernst zu nehmende Interessenten herauskristallisiert, hieß es in der Aussendung: „Darauf basierend wurden Gespräche geführt, Daten übermittelt, Strategien entwickelt, um zu guter Letzt ein Angebot über zehn Millionen (exkl. USt.) zu erhalten.“ Man habe sich nun überparteilich darauf verständigt, dass die Annahme dieses Angebots nicht im Sinne der Stadt sei, und sich dagegen entschieden.

„Im Zuge der intensiven Käufersuche haben sich auch Optionen im Hinblick auf einen möglichen Teilverkauf ergeben“, wurde weiters mitgeteilt. Dies führe unter Umständen dazu, dass bei einer künftigen Gesamtlösung ein deutlich besserer Preis erzielt werden könne. „Aktuell werden die dafür notwendigen Schritte geprüft, Verhandlungen geführt und intensiv an einem Image-Wechsel hin zur positiven Wahrnehmung gearbeitet“, informierte die Stadtgemeinde.

Multiversum will verstärkt Event-Location werden

Gemeinsam mit der Geschäftsführung des Multiversums intensiviere und pflege die Bürgermeisterin Kontakte und Verbindungen zu Organisatoren von Veranstaltungen aus Sport, Kunst und Kultur. Außerdem werden demnach Gespräche mit internationalen Unternehmen mit Niederlassungen in Österreich geführt, um den Business-to-Business-Bereich deutlich zu erweitern und die Mehrzweckhalle als Event-Location für Unternehmen zu positionieren. Ziel sei es, „die Auslastung des Multiversums derart zu steigern, dass potenzielle Käufer den künftigen wirtschaftlichen Nutzen erkennen und entsprechende Angebote höheren Umfangs übersenden“.

Der Rechnungshof hatte in einem Bericht zum Multiversum im Juni 2014 u. a. scharfe Kritik an Kompetenzüberschreitungen des ehemaligen Bürgermeisters und an der Überschreitung der Baukosten von geplanten 37 auf letztlich 50 Millionen Euro geübt. 2016 übernahm die Stadtgemeinde den 33-Prozent-Anteil der insolventen Werner Schlager Academy Betriebs GmbH (WSA) an der Multiversum Schwechat Betriebs GmbH. Der neue Mieter „Flip Lab“ eröffnete im vergangenen Mai einen Trampolin-, Parkour- und Freestyle-Park.

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